Tausende Querdenker in Dresden: Mehr als 900 Anzeigen, 12 verletzte Polizisten!

Dresden - Tausende Corona-Pandemie-Leugner mobilisieren seit Wochen sachsenweit für den heutigen Samstag auf das Königsufer. Die Dresdner Versammlungsbehörde schob dem einen Riegel vor, verbot diese und Ersatzveranstaltungen.

Polizisten bereiten sich auf eine befürchtete Ansammlung von "Querdenkern" in Dresden vor.
Polizisten bereiten sich auf eine befürchtete Ansammlung von "Querdenkern" in Dresden vor.  © Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa

Die Querdenker schickten dagegen einen Eilantrag (100 Seiten) ans Dresdner Verwaltungsgericht.

Doch das Gericht folgte den Ausführungen der Stadt: Es sei nicht zu erwarten, dass insbesondere von außerhalb anreisende Teilnehmer die Stadt wieder verlassen, sobald sie feststellen, dass auf den Versammlungsflächen bereits die zulässige Teilnehmerzahl erreicht sei, heißt es aus dem Gericht.

Pandemie-Leugner kündigten bereits an, trotz Verbots anzureisen. Auch gibt es eine nicht verbotene Kundgebung der rechtsextremen "Heidenauer Wellenlänge" am Congress Center.

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Die Polizei ist mit einem Großaufgebot in der Stadt unterwegs.

Update, 21.30 Uhr: Abschließende Zahlen liegen vor

Insgesamt hat die Polizei 943 Anzeigen wegen Verstößen gegen die Sächsische Corona-Schutz-Verordnung ausgestellt.

Die Beamten stellten außerdem 47 Straftaten, darunter unter anderem 17 Widerstände gegen Vollzugsbeamte, neun tätliche Angriffe auf Vollstreckungsbeamte, sieben Beleidigungen sowie jeweils zwei Verstöße gegen das Waffengesetz und das Versammlungsgesetz.

915 Menschen erhielten Platzverweise. Ein 36-Jähriger kam vorübergehend in Polizeigewahrsam. Drei weitere Personen (16, 41 und 50) wurden wegen tätlichen Angriffs vorläufig festgenommen.

Der 41-jährige Deutsche war der Polizei zudem als Wortführer der Gruppierung aufgefallen, die von der Devrientstraße in Richtung Stadtzentrum lief und an der Prager Straße von Einsatzkräften gestoppt wurde.

Bei dem Einsatz wurden zwölf Polizeibeamte verletzt.

Update, 18.45 Uhr: Polizei zieht Fazit

Die Polizei Dresden hat zum Einsatz am Samstag ein erstes Fazit gezogen.

Im Verlauf des Einsatzes hat die Polizei insgesamt 49 Platzverweise erteilt. Zudem wurden bisher rund 390 Anzeigen wegen Verstöße gegen die Corona-Verordnung gefertigt. Die Zahl wird noch weiter steigen, hieß es. Aktuell befinden sich noch mindestens 200 Personen in der polizeilichen Maßnahme an der Magdeburger Straße.

Darüber hinaus wurden 32 Straftaten unter anderem wegen tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte, Beleidigung und Widerstandes festgestellt.

Vier Polizeibeamte wurden verletzt. Insgesamt waren rund 1800 Polizisten im Einsatz.

Update, 17.16 Uhr: Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig meldet sich via Twitter

Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD, 47) hat sich auf Twitter zur aktuellen Situation in Dresden geäußert.

Update, 17 Uhr: Querdenkern sind die Auflagen egal

Update, 16.35 Uhr: Demonstrant kündigt an, mit Waffe wiederzukommen

Update, 16.18 Uhr: Polizeisprecher Thomas Geithner gibt Zwischenfazit

Laut Polizeisprecher Thomas Geithner sind trotz des Versammlungsverbots mehrere Tausend Menschen zur Demo nach Dresden angereist.

Mehrere größere Gruppierungen fanden sich zusammen, eine davon auf der Magdeburger Straße, die andere auf der Prager Straße. Von allen Teilnehmern wird die Polizei die Personalien aufnehmen und entsprechende Ordnungswidrigkeitenanzeigen fertigen.

Die Polizei kündigte an, dass die Identitätsfeststellung an der Magdeburger Straße und am Rundkino noch andauern wird.

Update, 16.02 Uhr: Querdenker auf der Prager Straße

Mehr als Hundert Demonstranten sind auf der Prager Straße unterwegs.

Die Beamten sperrten Straßen ab, um beide Protestzüge zu stoppen. Die Stimmung ist gereizt. Es kommt immer wieder zu Auseinandersetzungen.

Update, 16 Uhr: Videos zeigen Auseinandersetzungen zwischen Polizisten und Querdenkern

Update, 15.55 Uhr: Zweite Gruppierung am Rundkino gestoppt

Update, 15.25 Uhr: Mann wird von Polizisten festgehalten

Ein Mann sitzt auf dem Boden umringt von Polizisten.
Ein Mann sitzt auf dem Boden umringt von Polizisten.  © Eric Hofmann

Update, 15.20 Uhr: Kleiner Protest auch vor der Altmarktgalerie

Update, 15.15 Uhr: Demonstranten während Kundgebungen am Kongresszentrum und Bahnhof Mitte

Demonstranten stehen während einer Kundgebung am Kongresszentrum.
Demonstranten stehen während einer Kundgebung am Kongresszentrum.  © Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa
Auch am Bahnhof Mitte versammelten sich die Leute.
Auch am Bahnhof Mitte versammelten sich die Leute.  © Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa
Ein Demonstrant hält ein Schild mit der Aufschrift: "Aufhören mit Testen! Sofort" in die Höhe.
Ein Demonstrant hält ein Schild mit der Aufschrift: "Aufhören mit Testen! Sofort" in die Höhe.  © Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa

Update, 15.05 Uhr: Querdenker rufen "Die Pandemie ist vorbei"

Laut der Polizei sind weitaus mehr als 150 angemeldete Teilnehmer vor Ort.

Sie kritisierten mit Sprüchen die Corona-Maßnahmen, viele trugen keine Maske. Das Geschehen war laut einem dpa-Reporter am frühen Nachmittag zeitweise unübersichtlich, die Stimmung angespannt. Die Polizei forderte die Menschen mehrfach auf, den Ort zu verlassen.

Laut dpa-Reporter setzte sich schließlich ein Zug von gut 1000 Menschen zunächst Richtung Ostragehege in Bewegung - immer wieder waren etwa Rufe zu hören wie "Die Pandemie ist vorbei." Die Polizei sperrte Straßen ab, um den Zug zu stoppen.

Polizisten und Demonstranten stehen auf der Magdeburger Straße.
Polizisten und Demonstranten stehen auf der Magdeburger Straße.  © Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa

Update, 14.55 Uhr: Menschen werden an der BallsportArena kontrolliert

Die Polizei kontrolliert nun verstärkt Personen an der BallsportArena in Dresden.

Jeder muss sich ausweisen. Wer keinen Mund-Nasenschutz trägt, wird durchsucht.

Update, 14.19 Uhr: Impfzentrum wird abgesichert

Die Wasserwerfer sind auf dem Weg zum Ostragehege.

Das Impfzentrum wird abgesichert, twittert die Polizei.

Update, 14.12 Uhr: Größere Menschengruppe an der Yenidze

Update, 14 Uhr: Hunderte Querdenker ziehen durch Dresdens Straßen - Wasserwerfer einsatzbereit

Auf Twitter verbreiten sich immer mehr Bilder und Videos von zahlreichen Querdenkern, die lautstark in Dresden demonstrieren und ohne Abstand durch die Straßen ziehen.

Die Polizei spricht von einer "dynamischen Lage". Die Wasserwerfer würden einsatzbereit gemacht werden.

Update, 13.50 Uhr: Immer mehr Menschen vor Ort - Polizei greift durch

Update, 13.33 Uhr: Am Landtag werden Menschen weggeschickt

Update, 13.20 Uhr: Polizei bringt sich im Bereich der Carolabrücke in Stellung

Rund um die Carolabrücke stehen zahlreiche Polizeiwagen.
Rund um die Carolabrücke stehen zahlreiche Polizeiwagen.  © Eric Hofmann
Auch auf den Elbwiesen sind Mannschaftswagen postiert.
Auch auf den Elbwiesen sind Mannschaftswagen postiert.  © Eric Hofmann

Update, 12.54 Uhr: Fläche bei den Elbwiesen abgeriegelt, ruhige Lage am HBF

Bis zum Mittag soll es keine größeren Verstöße von Anreisenden am Hauptbahnhof von Dresden gegeben haben, berichtete die Polizei.

Dafür zeichnet sich am Elbufer ein anderes Bild ab: Dort sperrten die Beamten eine größere Fläche ab.

Update, 12.30 Uhr: Polizei stoppt große Personengruppe

Die Lage bleibt weiterhin angespannt. Auf der Coventrystraße in Gorbitz wurde eine größere Gruppierung von circa 40 Personen von der Polizei gestoppt.

Aktuell sind die Polizisten auf der Devrientstraße (Altstadt) verstärkt präsent, wie sie auf Twitter bekannt gaben. Dort findet am Nachmittag eine genehmigte kleinere Kundgebung statt. Die ersten Teilnehmer haben sich bereits eingefunden.

Titelfoto: Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa

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