Zweites Standbein geplant: Dresdner Chip-Firma will elbabwärts wachsen
Dresden - Dresdens Chip-Branche ist weiter in Bewegung! Während sich ein Produzent von Industriegasen im Norden der Stadt vergrößern möchte, plant die Firma FMC eine große Fabrik in Sachsen-Anhalt. Warum nicht hier?
Alles in Kürze
- Dresdner Chip-Firma FMC plant neue Fabrik in Sachsen-Anhalt
- FMC will 100 Hektar großes Gelände in Sülzetal bei Magdeburg nutzen
- Investitionen von 3 Milliarden Euro sind geplant, davon Hälfte staatlich gefördert
- Dresden bleibt Forschungs- und Entwicklungsstandort des Unternehmens
- Air Liquide plant separates Werk in Dresden für 250 Millionen Euro

Seit knapp einem Jahrzehnt forscht die Ferroelectric Memory Company - so der volle Name des Unternehmens - an neuartigen Speicherchips, die Daten schneller verarbeiten und deutlich weniger Strom verbrauchen.
Die Ausgründung der TU Dresden hat ihren Sitz im Industriegelände - und möchte nun die Produktion ausweiten.
Als Baugrund für die Fabrik ist ein 100 Hektar großes Gelände in Sülzetal bei Magdeburg im Gespräch. Dem selbsternannten Land der Frühaufsteher kommt die Ankündigung sehr gelegen: Erst vor wenigen Tagen hatte US-Chip-Riese Intel den endgültigen Rückzug von seinen Bauplänen bekannt gegeben.


Jetzt könnte FMC zumindest teilweise diese Lücke schließen, kalkuliert für den Neubau wohl mit Kosten in Höhe von 3 Milliarden Euro, die Hälfte davon staatlich gefördert. Geplant sind deshalb weitere Gespräche mit Land, Bund und der EU.
"Der Standort bietet dafür sehr gute Voraussetzungen", sagte Geschäftsführer Thomas Rückes zu TAG24. Er bekräftigte: "Unser Forschungs- und Entwicklungsstandort und Hauptsitz in Dresden wird weiterhin eine zentrale Rolle für uns spielen."
Fehlen in Dresden die passenden Flächen?


Beobachter bedauerten den Schritt trotzdem. In Dresden würden offenbar die passenden Flächen fehlen, notierte ein Nutzer auf der Karriereplattform LinkedIn.
Der Geschäftsbereich von Wirtschaftsbürgermeister Jan Pratzka (53, CDU) äußerte sich am Montag nicht zu der Entwicklung.
Andernorts profitiert Sachsens Landeshauptstadt weiter von Zuzügen: Das Unternehmen Air Liquide, welches Industriegase für die Halbleiter-Branche produziert, möchte hier innerhalb der nächsten zwei Jahre ein Werk für 250 Millionen Euro errichten.
Bereits heute verfügen die Franzosen über einen Standort im benachbarten Ottendorf-Okrilla.
Titelfoto: Fotomontage: Eric Münch//FMC