Zahlreiche Notrufe in Dresden: Rettungsdienst muss 272 Mal ausrücken, acht Brand-Einsätze!

Dresden - Hochbetrieb in der Dresdner Rettungsleitstelle! Am Montag sowie in der Nacht zum heutigen Dienstag mussten die Mitarbeiter insgesamt 1823 Anrufe entgegennehmen. Davon waren 272 Einsätze zu verzeichnen. Auch die Feuerwehr hatte alle Hände voll zu tun.

Die Integrierte Regionalleitstelle Dresden (IRLS) musste am gestrigen Montag ein hohes Anruf-Aufkommen bewältigen. (Archivbild)
Die Integrierte Regionalleitstelle Dresden (IRLS) musste am gestrigen Montag ein hohes Anruf-Aufkommen bewältigen. (Archivbild)  © Thomas Türpe

Wie die Verantwortlichen mitteilten, handelt es sich bei der Vielzahl an Alarmierungen um den zweithöchsten Wert in diesem Jahr. Nur am vergangenen Freitag musste der Rettungsdienst insgesamt 280 Mal ausrücken.

Auch die Zahl der qualifizierten Krankentransporte liegt auf hohem Niveau. So mussten in den vergangenen 24 Stunden insgesamt 242 Einsätze gefahren werden.

Zum Vergleich: Am 11. Dezember 2022 nahmen die Mitarbeiter 1414 Anrufe entgegen - 575 Anrufe kamen über den Notruf. Am gestrigen Dienstag wählten hingegen 641 Personen die 112.

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"Eine konkrete Ursache dafür kann gegenwärtig nicht identifiziert werden. Die Bandbreite umfasst alle denkbaren medizinischen Notfälle", so Feuerwehrsprecher Michael Klahre (43). Auffällig ist jedoch, dass die Zahlen der Suizid-Ankündigungen und -versuche deutlich angestiegen sind.

"Wie in jedem Jahr in der Vorweihnachtszeit", so Klahre, der ergänzt, dass es sich dabei um eine "subjektive Erfahrung" handelt.

Acht Brand-Einsätze innerhalb eines Tages

Kleinbrände sowie Hilfeleistungen beschäftigten die Berufsfeuerwehr innerhalb der vergangenen 24 Stunden. (Symbolfoto)
Kleinbrände sowie Hilfeleistungen beschäftigten die Berufsfeuerwehr innerhalb der vergangenen 24 Stunden. (Symbolfoto)  © Feuerwehr Dresden

"Gefühlt geschehen in dieser Zeit mehr Suizide, statistisch stimmt das jedoch nicht. Wir sind nur emotional empfänglicher in dieser Zeit", so Matthias Große (49), Polizeipfarrer und Beauftragter der Notfallseelsorge der sächsischen Landeskirche.

Bundesweit ist die Zahl der Suizide in den Monaten Mai und August am höchsten. Sachsen hatte jedoch 2022 mit 16,1 Suiziden auf 100.000 Einwohner die höchste Selbstmordrate bundesweit.

In den vergangenen 24 Stunden war auch die Dresdner Berufsfeuerwehr stark gefordert. So mussten sich die Kameraden um acht überwiegend kleine Brände kümmern.

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Einerseits gingen Mülltonnen in Flammen auf, andererseits sorgte angebranntes Essen für einen ausgelösten Rauchwarnmelder. Auch eine Gardine, die aufgrund einer Kerze Feuer fing, musste abgelöscht werden. Kurz darauf ging noch die Meldung über einen Brand in Cotta ein. Hierbei hatte im vierten Obergeschoss eines Mehrfamilienhauses eine Matratze gebrannt. Der Bewohner schmiss diese kurzerhand aus dem Fenster.

Zumeist blieben die Beteiligten unverletzt. Laut Feuerwehr mussten drei Personen wegen des Verdachts der Rauchgasvergiftung medizinisch behandelt werden. Auch der starke Wind sorgte vermehrt für Alarmierungen. Umgestürzte Bäume sowie andere Hilfeleistungen forderten insgesamt 20 Einsätze.

Solltet Ihr selbst von Selbsttötungsgedanken betroffen sein, findet Ihr bei der Telefonseelsorge rund um die Uhr Ansprechpartner, natürlich auch anonym. Telefonseelsorge: 08001110111 oder 08001110222 oder 08001110116123.

Erstmeldung von 11.43 Uhr, zuletzt aktualisiert um 17.59 Uhr.

Titelfoto: Montage: Thomas Türpe, Feuerwehr Dresden

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