Grüne Jugend will sich Nazis entgegenstellen: "Ende mit Trauermärschen und Menschenkette!"

Dresden - Sie wollen den Trauermärschen der Rechtsextremen ein Ende setzen: Die Mitglieder der Grünen Jugend (GJ) gehen am morgigen Sonntag sowie am Dienstag in Dresden auf die Straße, um sich den angekündigten Nazi-Protesten zum Bomben-Gedenken entgegenzustellen.

Am 13. Februar wird es in Dresden wieder eine Menschenkette geben. Die Grüne Jugend lehnt dies ab. (Archivbild)
Am 13. Februar wird es in Dresden wieder eine Menschenkette geben. Die Grüne Jugend lehnt dies ab. (Archivbild)  © Robert Michael/dpa

"Wir bewerten es als einen Skandal, dass in unserer freiheitlichen Demokratie Neonazis aus ganz Europa, von den Sicherheitsbehörden geschützt, durch Dresden ziehen können. Dabei sind genau sie die größte Gefahr für unsere demokratische Grundordnung", sagt Paulina Großeibl, Landessprecherin der GJ Sachsen.

Es dürfe auf den Straßen keinen Platz für Faschisten geben.

"Da das Gedenken an die Bombardierung Dresdens am 13. Februar in den vergangenen Jahren massiv für rechte Propaganda verwendet wurde, schließen wir uns dem Bündnis 'Dresden Wi(e)dersetzen' an und fordern das Abschaffen des Gedenkens an den 13. Februar", betont Großeibl.

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Die Grüne Jugend würde zugleich die an diesem Tag von der Stadt organisierte Menschenkette ablehnen. "Im letzten Jahr haben Rechtsextreme der Freien Sachsen die Aktion unterwandert", heißt es als Begründung.

Grüne Jugend ruft zur Teilnahme an Demos vom Aktionsbündnis "Dresden Wi(e)dersetzen" auf

Via Instagram macht das Aktionsbündnis "Dresden Wi(e)dersetzen" auf die Gegendemos aufmerksam.
Via Instagram macht das Aktionsbündnis "Dresden Wi(e)dersetzen" auf die Gegendemos aufmerksam.  © Screenshot/Instagram/dresdenwiedersetzen

Es seien alle Dresdner und Menschen aus dem Umland aufgerufen, sich an den Gegenprotesten am 11. und 13. Februar in Dresden zu beteiligen. "Seid solidarisch miteinander und zeigt, dass wir die Nazis nicht marschieren lassen", so der Aufruf.

Demos des Aktionsbündnis "Dresden Wi(e)dersetzen" soll es am Sonntag um 12 Uhr am Hauptbahnhof und am Bahnhof Mitte geben. Um 13 Uhr würde zudem ein weiterer Gegenprotest am Sachsenplatz starten.

Am Dienstag solle in den Abendstunden ein Zeichen gegen Rechtsextremismus gesetzt werden.

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Die Polizei kündigte im Vorfeld an, die Gegendemos in Hör- und Sichtweite der Aufmarsch-Strecke passieren zu lassen.

Titelfoto: Robert Michael/dpa

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