Trauer in Dresden: Ehemaliger Semperoper-Intendant Gerd Uecker ist tot!

Dresden/München - Trauer an der Sächsischen Staatsoper: Der ehemalige Intendant Gerd Uecker ist im Alter von 77 Jahren verstorben.

Gerd Uecker verstarb im Alter von 77 Jahren. (Archivbild)
Gerd Uecker verstarb im Alter von 77 Jahren. (Archivbild)  © Matthias Hiekel/dpa-Zentralbild/dpa

Das teilte ein Sprecher der Semperoper am Freitagabend mit Verweis auf die Familie des Musikpädagogen mit. Demnach starb der gebürtige Münchner bereits am Mittwoch.

"Ich kannte und schätzte Prof. Gerd Uecker als wunderbaren künstlerischen Kollegen und außerordentlichen Vorgänger in meinem jetzigen Amt, der das Haus maßgeblich auch in schwierigen Zeiten zu prägen wusste", erinnerte sich Semperoper-Intendant Peter Theiler (67).

"Mit Gerd Uecker verbinde ich die Erinnerung an eine sehr enge und fruchtbare Zusammenarbeit in den Jahren seiner Dresdner Intendanz, in der ich vor allem die Offenheit und Empathie dieses ganz besonderen Menschen schätzen lernte", so Semperoper-Chef Wolfgang Rothe. "Seine Arbeit für die Semperoper war ganz von der Liebe zur Kunst, zu diesem Haus und seinem Ensemble bestimmt."

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Auch Chefdirigent Christian Thielemann (64) erinnerte an ihn: "Ich kannte Gerd Uecker viele Jahre und hatte bereits in meiner Zeit in München viel Kontakt zu ihm. Mit ihm verband mich ein großes Einvernehmen, ich schätzte ihn als Menschen und Künstler sehr." Die Semperoper will nun eine Aufführung der Wagner-Oper "Tristan und Isolde" am 3. Februar ihrem ehemaligen Intendanten widmen.

Uecker war nach dem Wechsel von seiner Heimatstadt München, wo er von 1993 bis 2000 als Operndirektor der Bayerischen Staatsoper amtierte, von 2003 bis 2010 Intendant an der Sächsischen Staatsoper Dresden.

Unter Ueckers Leitung habe die Semperoper zu Stabilität und internationaler künstlerischer Exzellenz trotz der schwierigen Zeit unter den Nachwirkungen der Flutkatastrophe von 2002 und der betriebswirtschaftlichen Konsolidierung gefunden, hieß es in der Stellungnahme.

Semperoper Dresden widmet Gerd Uecker Gedenkkonzert

Gerd Uecker (†77) gab sein Wissen gern weiter. Hier bei einer Vortragsveranstaltung der Sächsischen Akademie der Künste in der Gläsernen Manufaktur. (Archivbild)
Gerd Uecker (†77) gab sein Wissen gern weiter. Hier bei einer Vortragsveranstaltung der Sächsischen Akademie der Künste in der Gläsernen Manufaktur. (Archivbild)  © imago/C3 Pictures

Uecker sei es gelungen, die Semperoper sowohl regional als auch international zu vernetzen. Mit seinem Namen verbünden Publikum und Kollegen "bedeutende Künstler der Musik- und Opernwelt, die in Dresden während seiner Intendanz wirkten".

Der Musikpädagoge habe das Werk des eng mit Dresden verbundenen Komponisten Richard Strauss gepflegt, aber auch international beachtete Uraufführungen zeitgenössischer Opern auf die Bühne gebracht. So fand beispielsweise die große Japan-Tournee des gesamten Ensembles in 2007 sowie die Gründung des Jungen Ensembles unter seiner künstlerischen Leitung statt.

"Während seiner Intendanz in Dresden ist sein Vorsitz der Deutschsprachigen Opernkonferenz von 2005 bis 2010 hervorzuheben", betonte der Sprecher weiterhin.

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Es sei Ueckers Anliegen gewesen, "ein profundes Wissen und seine vielfältigen Erfahrungen auch an die folgenden Generationen zu weiterzugeben." Er habe ein enormes Engagement für die nachfolgende Künstlergeneration gezeigt.

In Gedenken an ihren früheren Intendanten widmet ihm die Semperoper eine Aufführung der Wagner-Oper "Tristan und Isolde" am 3. Februar. Zudem liege ab dem 25. Januar 2024 im Unteren Foyer der Semperoper ein Kondolenzbuch aus.

Titelfoto: Matthias Hiekel/dpa-Zentralbild/dpa

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