"Übermäßige Regulierung": Hickhack um Rinne-Konzerte

Dresden - Maximal fünf Konzerte pro Jahr, Spielende 22 Uhr: Das neue Basiskonzept der Verwaltung für die Rinne sorgt nicht nur bei Gastronomen und Hoteliers für Frust, sondern stößt auch im Stadtrat auf Widerstand.

Rund 235.000 Menschen besuchten 2024 die vier Rammstein-Konzerte in der Rinne in Dresden.
Rund 235.000 Menschen besuchten 2024 die vier Rammstein-Konzerte in der Rinne in Dresden.  © IMAGO/Max Gaertner

Ratspolitiker Matteo Böhme (43, Team Zastrow), selbst Event-Unternehmer, kritisiert das Papier scharf: "In Zeiten knapper Kassen in dieser Stadt ist dieses Vorgehen mindestens fahrlässig." Die Flutrinne biete Platz und Infrastruktur für mehr Konzerte.

Mit dem Konzept beschneide sich Dresden selbst – ein Nachteil im Wettbewerb mit anderen Großstädten.

Auch CDU-Wirtschaftspolitiker Steffen Kaden (54) äußert sich kritisch: "Natürlich ist uns Ruhe wichtig. Aber bei dem, was hier vorgelegt wurde, sind Maß und Mitte verloren gegangen." Die Erfolge der vergangenen Jahre dürften nicht durch "übermäßige Regulierung" zunichtegemacht werden. Das Konzept müsse überarbeitet werden.

Geht es nach den Konzept-Kritikern, sollen Top-Stars wie Rammstein-Frontmann Till Lindemann (62) häufiger in Dresden spielen.
Geht es nach den Konzept-Kritikern, sollen Top-Stars wie Rammstein-Frontmann Till Lindemann (62) häufiger in Dresden spielen.  © picture alliance/dpa
TZ-Stadtrat Matteo Böhme (43) kritisiert das Basiskonzept scharf.
TZ-Stadtrat Matteo Böhme (43) kritisiert das Basiskonzept scharf.  © Holm Helis
Stadtrat Torsten Schulze (54, Grüne) sieht fairen Kompromiss.
Stadtrat Torsten Schulze (54, Grüne) sieht fairen Kompromiss.  © Stefan H

Grünen-Stadtrat Torsten Schulze (54) hingegen sieht in dem Papier einen fairen Kompromiss zwischen Lärm-, Natur- und Hochwasserschutz. Er verwies zudem auf das angrenzende Sportschulinternat. Die Erwartung, Stars wie Adele, Taylor Swift oder Coldplay nach Dresden zu holen, sei "vermessen".

Schon die Auftritte von AC/DC und Rammstein seien für die Stadt "ein absoluter Glücksfall" gewesen.

Titelfoto: Bildmontage: IMAGO/Max Gaertner, picture alliance/dpa

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