Bei Ausweiskontrolle im Bahnhof: 77-Jährige beißt Polizisten
Dresden - Sich von der Polizei irgendetwas sagen lassen? Das kam für die ehemalige Bibliothekarin Regina V. (77) überhaupt nicht infrage: Als Bundespolizisten am 10. Juli ihre Personalien im Hauptbahnhof kontrollieren wollten, setzte sie sich kräftig zur Wehr.
Alles in Kürze
- 77-Jährige beißt Polizisten bei Ausweiskontrolle im Bahnhof Dresden.
- Die Seniorin weigerte sich, Personalien preiszugeben und wurde zur Wache gebracht.
- Laut Anklage biss sie einem Beamten in den Arm und schrie um Hilfe.
- Regina V. hat bereits vor zehn Jahren einen Strafbefehl wegen Beißen erhalten.
- Die Rentnerin bestreitet den aktuellen Vorwurf des Beißens.

An jenem Julitag herrschte mal wieder Chaos am Bahnhof, zahlreiche Züge waren ausgefallen. Regina V. ging zum Infostand der Bahn. "Der junge Mann hat mir keine Auskunft gegeben, sondern einfach das Fenster zugemacht", behauptet die Seniorin. Dann habe sie einfach die Polizei von hinten gepackt.
Diese Situation schildert die Bundespolizei anders. "Ein Mitarbeiter der Deutschen Bahn bat um Unterstützung", so Polizistin Cindy T. (42). "Laut diesem hatte die Frau versucht, sich Zutritt zu verschaffen und die Tür stark zugeknallt." Es stand der Verdacht der Sachbeschädigung im Raum.
Doch Regina V. wollte ihre Personalien nicht angeben, wurde zur Wache gebracht.
Laut Anklage biss sie dabei einem Beamten in den Arm, schrie laut durch den Bahnhof, dass sie vergewaltigt werden würde.

Beiß-Oma bereits vor zehn Jahren wegen Zahn-Attacke verurteilt

Auf der Wache selbst schaltete dann ein Beamter die Bodycam an: Tatsächlich ist zu sehen, wie die Rentnerin sich beharrlich weigert, sich auszuweisen. Stattdessen schimpft sie über Vergewaltigung und Terror.
Zu sehen ist auch, dass sie versucht, einen Beamten zu beißen. Das jedoch weist Regina V. strikt von sich: "Da wären mir meine Zähne viel zu schade!"
Jedoch kassierte sie schon vor zehn Jahren einen Strafbefehl, weil sie einen Fahrkartenkontrolleur gebissen hatte.
Am Ende akzeptierte sie den Strafbefehl von 3300 Euro doch. "Das wird doch immer teurer", schimpfte sie. "Hauptsache, ich habe endlich Ruhe!"
Titelfoto: Bildmontage: Steve Schuster, Sven Ellger/Imago