Dresden - Der Traum lebt: In fünf Jahren könnten Besucher wieder oben auf dem Fernsehturm stehen. Doch auch jetzt kann man am Fuße des insgesamt 252 Meter hohen Bauwerks etwas entdecken, was so noch nie zu sehen war: das freigelegte Fundament.
Erstmals seit Erbauung vor 61 Jahren ist der Turm untenrum "nackt" zu sehen. Grund sind aber nicht die Sanierungspläne, sondern davon unabhängige Wartungsarbeiten. Diese laufen seit August.
"Wir haben das Fundament bis auf eine Tiefe von sechs Metern freigelegt", sagt Benedikt Albers (45), Sprecher der Telekom-Tochter "Deutsche Funkturm" (DFMG), die Bauherrin und Eigentümerin des Fernsehturms ist.
So habe man auf Schäden prüfen und die äußere Betonschicht bereits erneuern können, damit kein Wasser eindringen kann. Bis Jahresende sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.
Fundament und Co. bestehen übrigens aus Stahlbeton. Hennigsdorfer Spannstahl, der etwa für die Carolabrücke genutzt wurde, war laut Albers nicht genutzt worden. Das war nach dem Einsturz der Brücke geprüft worden.
Ticketpreise bis zu 20 Euro?
Zwar liegt die mögliche Eröffnung des Turmes für Besucher im Jahr 2030 noch in weiter Ferne. Genutzt wird er aber trotz Schließung für Gäste seit 1991 weiterhin: als Funkstandort für Radio, TV, Mobilfunk sowie mobiles Internet.
Sollten Gäste wieder hinauf dürfen, können sie mit Ticketpreisen von 15 bis 20 Euro rechnen, schätzt Lars Knüpfer (50), Chef der Dresden Information. Darin soll die kostenfreie Anreise mit Bus und Co. inkludiert sein.
Das soll dazu beitragen, künftiges Auto- und Parkchaos zu vermeiden, wie es Anwohner befürchten.
Die CDU im Schönfelder Hochland befürwortet die Wiedereröffnung nur, wenn das Mobilitätskonzept anwohnerfreundlich umgesetzt wird.
Dazu gehören für den Ortsverbands-Vorsitzenden Felix Stübner (34) ausreichende Parkmöglichkeiten, neue Fußwege zwischen den Ortsteilen sowie sichere Querungsmöglichkeiten auf den Zufahrtsstraßen zum Turm. OB Dirk Hilbert (54, FDP) will dazu Anfang Januar eine Ratsvorlage einbringen