Dresden - Noch immer schwelt der Konflikt zwischen (zu) schnellen Radfahrern und Passanten auf der Hauptstraße. Da die Stadtverwaltung seit Monaten trotz entsprechender Ankündigung keine Abhilfe schafft, hatten Händler, Anwohner und Vertreter von Team Zastrow (TZ) Anfang September Plakate ("Schrittgeschwindigkeit") angebracht.
Die Schilder sind mittlerweile wieder verschwunden - von der städtischen Lösung ist weiterhin nichts zu sehen.
Dabei hatte Verkehrsbürgermeister Stephan Kühn (46, Grüne) bereits im April im Stadtbezirksbeirat verschiedene Lösungen zur Entschärfung der Konflikte präsentiert.
Der Handels- und Kulturverein Hauptstraße bestätigt die Probleme, die in den letzten Jahren zugenommen hätten, nicht erst seit Einsturz der Carolabrücke.
Zwar gibt es auf dem beliebten Boulevard zwischen Goldenem Reiter und Albertplatz eine bestehende Regelung mit den städtischen Verkehrszeichen "Gehweg, Rad frei".
Doch was das genau bedeutet - dass Radler maximal Schrittgeschwindigkeit fahren dürfen (vorzugsweise auf dem Mittelstreifen), Fußgänger Vorrang haben - ist in der realen Welt fernab der Amtsstuben bislang bei den wenigsten Radfahrern angekommen.
Umsetzung der Maßnahmen soll im Herbst erfolgen
Kühn kündigte damals auch an, mit Piktogrammen für Klarheit sorgen zu wollen. Doch ein halbes Jahr später ist noch immer nichts passiert.
"Eine Umsetzung der Maßnahmen ist noch für den Herbst geplant", teilt ein Stadtsprecher dazu mit.
"Geplant ist die Beschilderung der Hauptstraße als Fußgängerzone mit einer Freigabe für den Radverkehr. Weiterhin sollen einzelne Piktogramme 'bitte langsam' markiert werden." Priorität hätten die Arbeiten aber nicht, da keine besondere Situation wie Unfallhäufungen vorliegen würden.
Für TZ-Chef Holger Zastrow (56) ein Unding. "Muss immer erst was passieren? Es gibt genug Beschwerden. Wir werden weiter Druck im Stadtrat machen."