Autofahrer müssen warten: Klima-Aktivisten blockieren Kreuzung in Dresden
Dresden - Es geht wieder los: Nach längerer Pause blockierte "Extinction Rebellion" am Donnerstag erneut eine Kreuzung in Dresden. Offenbar sind die Autofahrer die Proteste noch immer gewohnt und auch die Polizei hat mittlerweile ihre Erfahrungen.
Trotz frühlingshafter Temperaturen ist die Heizsaison der Grund des Protestes: "Ich trauere um den fehlenden Weitblick der Stadtgesellschaft", erklärt Klima-Aktivist Christian Bläul (43). "Wir schaden uns selbst wirtschaftlich, weil Dresden noch immer zu über 90 Prozent von fossilem Erdgas abhängig ist – trotz aller Warnungen, trotz aller Krisen."
Es müsse in Richtung erneuerbarer Energien gehen, das würde auch die Abhängigkeit von Diktaturen senken.
Und so liefen 16 Aktivisten gegen 08.45 Uhr auf den Fritz-Foerster-Platz. Die Aktion war als Versammlung angemeldet und so durften die Blockierer jeweils für sieben Minuten jeden Abzweig der Kreuzung besetzen.
Um die Autofahrer einfacher über den Grund des plötzlichen Staus zu informieren, hatte die Polizei auf ihrem Streifenwagen ein Leuchtband: "7 Minuten Klimademo" lief dort in Dauerschleife.
Zu lang für einen SUV-Fahrer, der auf der Nürnberger Straße einfach über den Grünstreifen wendete. Ein aufgebrachter Arbeiter belegte die Polizei, wieso diese denn so etwas unterstütze. "Ich mache hier einfach meinen Job", antwortete ein entspannter Beamter.
Für einen Rettungswagen wiederum wurde gegen 09.16 Uhr schnell der Zellesche Weg nochmal freigemacht. Fünf Minuten später war die Kreuzung schließlich wieder frei und die Aktion beendet.
Titelfoto: Steffen Füssel
