Fischsterben im Carolasee: Welche Folgen hatte der Sparmodus an der Fontäne?

Dresden - Das mysteriöse Fischsterben im Carolasee - nach Auswertung der Schnelltests liegen nun erste Erkenntnisse vor. Am Mittwoch wurden laut Schlösserland weniger tote Fische gesichtet. Ein Grund dafür könnte auch die Fontäne sein: Wie jetzt bekannt wurde, war ihr Betrieb im Sommer aus Kostengründen eingeschränkt worden.

Ausgestellt, um Geld zu sparen: So sah die Fontäne auf dem Carolasee Montagvormittag aus.
Ausgestellt, um Geld zu sparen: So sah die Fontäne auf dem Carolasee Montagvormittag aus.  © Holm Helis

Anders als an den Vortagen konnte man am Mittwoch keine weiteren Brassen mehr beim Sterben beobachten. Laut Schlösserland scheint auch die Algenentwicklung rückläufig zu sein.

Eine weitere Wasserprobe wurde nun ins Labor geschickt. Die ab Dienstag genommenen Schnelltests hätten ergeben, dass der Sauerstoffgehalt des Wassers normal sei, teilt Gartenbereichsleiter Axel Simon (63) mit. Allerdings waren die ersten toten Fische schon fünf Tage vor der Messung aufgetaucht.

Besucher wundern sich zudem über die Fontäne auf dem Carolasee. Schlösserland hatte zunächst mitgeteilt, dass diese am Wochenende "wie gewohnt" gelaufen sei.

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Was die Verantwortlichen nicht erwähnten: Nach TAG24-Informationen sprudelt das Wasserspiel seit April nur noch eingeschränkt - der Freistaat wollte Geld sparen und schaltete sie darum nur noch wochentags von 13 bis 18 Uhr (Wochenende 10 bis 18 Uhr). Im Vorjahr hatte sie wochentags noch von 11 bis 21 Uhr (Wochenende 10 bis 21 Uhr) gesprudelt.

"Diese Veränderung war in finanziell angespannten Zeiten notwendig, um Kosten zu senken und Energie einzusparen", bestätigt Simon auf Nachfrage.

Seit Dienstag sprudelt sie wieder ab den Morgenstunden.
Seit Dienstag sprudelt sie wieder ab den Morgenstunden.  © Holm Helis

Was bewirkt die Fontäne im Carolasee?

Schlösserland-Chef Christian Striefler (63). Im Frühjahr trafen die Verantwortlichen die Entscheidung, das Sprudeln der Fontäne einzuschränken.
Schlösserland-Chef Christian Striefler (63). Im Frühjahr trafen die Verantwortlichen die Entscheidung, das Sprudeln der Fontäne einzuschränken.  © Norbert Neumann

Warum das eine Rolle spielt? Die Fontäne sieht nicht nur schön aus. Sie bringt über ihre sprudelnde Tröpfchen mehr Luft ins Wasser, wirbelt zudem die Oberfläche auf und verteilt damit den Sauerstoff auch in tiefere Schichten.

Die Fontäne hilft also, dass nicht so viel sauerstoffarmes Wasser entsteht, was vor allem im Sommer und bei Algenblüte insbesondere für sauerstoffempfindliche Brassen nützlich ist.

Die Fontäne habe laut einem Sachverständigen allerdings "kaum Einfluss auf den Sauerstoffgehalt des großen Gewässers", so Simon. "In der Hoffnung, dass es minimal hilft, wurde ab Dienstag die Betriebszeit wieder erhöht."

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Bis Anfang Oktober sprudelt sie jetzt wieder täglich von 10 bis 18 Uhr. Am Donnerstag will Schlösserland weitere Informationen bekannt geben.

Titelfoto: Bildmontage: Holm Helis (2)

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