Gerettet! Kunden übernehmen Unverpackt-Laden

Dresden - Im Sommer deutete alles darauf hin, dass Dresdens letzter Unverpackt-Laden seine Pforten schließen muss. Jetzt haben sich freiwillige Helfer zusammengetan, um das "Lose Dresden" zu retten.

Noch-Inhaberin Berit Heller (56, l.) muss den Laden wegen gesundheitlicher Probleme abgeben, Martin Obermaier (30) und Lyaysan Akhmadieva (34) werden übernehmen.
Noch-Inhaberin Berit Heller (56, l.) muss den Laden wegen gesundheitlicher Probleme abgeben, Martin Obermaier (30) und Lyaysan Akhmadieva (34) werden übernehmen.  © Christian Juppe

"Es ist ein Wunder geschehen! Sechs Helden kamen um die Ecke, die dazu noch Heldenhaftes leisten", zeigt sich Inhaberin Berit Heller (56) dankbar.

Nachdem klar war, dass die 56-Jährige wegen gesundheitlicher Probleme die "Reißleine ziehen" muss, musste schnellstmöglich eine Lösung her.

Leichter gesagt als getan, denn trotz einiger Interessenten wollte keiner so wirklich den Laden in der Neustadt weiterführen.

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So hatte Heller bereits den Mietvertrag gekündigt, zahlreiche Produkte zum Ausverkauf angeboten. Bis ein "Lose-Retter-Treffen" schließlich den gewünschten Erfolg brachte.

Stammkunden retten den letzten Unverpackt-Laden Dresdens.
Stammkunden retten den letzten Unverpackt-Laden Dresdens.  © Christian Juppe

"Lose Dresden" soll eine Begegnungsstätte bleiben

Zahlreiche Produkte wurden bereits zum Ausverkauf angeboten.
Zahlreiche Produkte wurden bereits zum Ausverkauf angeboten.  © Christian Juppe

Mehr als 20 Helfer, die meisten davon treue Stammkunden, kamen zusammen, um die "Institution", wie Heller ihren Laden selbst beschreibt, zu erhalten. Darunter auch Lyaysan Akhmadieva (34) und Martin Obermaier (30).

Sie gehören zu dem sechsköpfigen Kernteam, das am Ende des Monats eine Unternehmergesellschaft gründen will und so das "Lose Dresden" vor der Schließung bewahrt.

Das Heldenhafte: Alle Unterstützer gehen Vollzeitjobs nach. So ist es für alle Beteiligten ein Kraftakt, auch wenn Berit Heller dem Team vor ihrem Rückzug Empfehlungen mit auf den Weg geben und neue Mitarbeiter einarbeiten wird.

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Was sich Heller künftig für ihr Geschäft wünscht? "Der Laden soll hundert Jahre alt werden." Denn das "Lose Dresden" ist und soll eine Begegnungsstätte bleiben, bei der man nebenbei einkaufen kann.

Titelfoto: Christian Juppe

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