PETA stellt Strafanzeige gegen zwei Jockeys nach Galopp-Rennen in Dresden

Dresden - Der Galopp-Renntag am letzten August-Wochenende in Dresden-Seidnitz hat jetzt ein böses Nachspiel für zwei Jockeys. Die Tierrechtsorganisation PETA stellte im Nachhinein Anzeige bei der Staatsanwaltschaft Dresden.

Michaela Musialova am 6. August auf der Galopprennbahn in Dresden-Seidnitz auf dem Pferd "Planteur's Whiskey".
Michaela Musialova am 6. August auf der Galopprennbahn in Dresden-Seidnitz auf dem Pferd "Planteur's Whiskey".  © IMAGO / Galoppfoto

"Es kann nicht sein, dass weiterhin jede Woche Pferde auf deutschen Rennbahnen gepeitscht und gequält werden. Würde jemand einen Hund so misshandeln, wäre der Aufschrei groß. Bei Pferden wird die Tierquälerei jedoch selbst von vermeintlichen Pferdefreunden schweigend gebilligt", so Peter Höffken, Fachreferent bei PETA.

Was war passiert? Michaela Musialova hatte im zweiten Rennen am 26. August im Zieleinlauf viermal die Peitsche an ihrem Pferd "Planteur's Whiskey" genutzt. Von Rennverbänden sind drei Schläge erlaubt. Musialova belegte den zweiten Platz.

Von der Rennleitung vor Ort wurde die Tschechin mit einem Reitverbot von 21 Tagen und einer Verringerung ihres Preisgeldes als Strafe belegt.

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Jakub Pavlicek hatte beim siebten Rennen fünfmal mit der Peitsche auf das Pferd "Oriental Gloria" eingeschlagen. Er landete auf dem achten und damit letzten Platz. Er wurde mit einem Rennverbot von 56 Tagen belegt, da er kein Preisgeld ausbezahlt bekam, konnte dort nichts verringert werden.

Laut PETA werden verbandsinterne Strafen von der Reitszene belächelt

Jakub Pavlicek bei einem Rennen in Karlsbad im August 2019.
Jakub Pavlicek bei einem Rennen in Karlsbad im August 2019.  © IMAGO / Galoppfoto

"Die verbandsinternen Geld- oder Zeitstrafen werden eher belächelt. Daher haben wir Strafanzeige erstattet. Die Ausbeutung von Pferden als Sportgeräte gehört endlich abgeschafft", fordert Höffken weiter.

Laut der Mitteilung von PETA wurden zwischen 2015 und 2019 mindestens 50 Pferde auf deutschen Rennbahnen getötet. Ursache sei unter anderem der Einsatz der Peitsche gewesen, mit dem die Tiere zu "unnatürlichen Höchstleistungen gezwungen werden."

"Bei dem in solchen Rennen zu beobachtenden Gebrauch der Peitsche kann also keinesfalls von einer 'Berührungshilfe' gesprochen werden, wie es die Verbände behaupten. Neben dem körperlichen Schmerz erzeugt die Peitsche auch noch so etwas wie 'Psychoterror'. So leiden Rennpferde häufig unter einer Art 'Rennbahnneurose', also unter Angst, Schreckhaftigkeit oder Panikattacken", meint der ehemalige Rennbahntierarzt und Fachtierarzt für Pferde, Dr. Maximilian Pick.

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Die Staatsanwaltschaft Dresden wird nun prüfen, ob Tierquälerei vorliegt oder nicht, und dementsprechend die Anzeige weiter verfolgen oder nicht.

Titelfoto: IMAGO / Galoppfoto

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