Illegaler Müll wird in Dresden zum teuren Ärgernis
Dresden - Ob Sperrmüll, Plastik oder leere Kartons: Immer wieder laden Dresdner ihren Müll illegal auf Straßen, Wegen oder Grünflächen ab. Das belastet die Stadtkasse, denn die Kosten für die Müllbeseitigung steigen.

Mehrmals täglich gehen im Mängelmelder der Stadt Meldungen über störende Müllberge ein. Mancher lässt seinem Ärger dann freien Lauf: "Diese Straße ist echt die Hölle", schreibt ein Bürger, der auf dem Gehweg abgestellte Kartons in Pieschen dokumentierte.
Auch das Rathaus lässt ein schmutziges Stadtbild nicht kalt, dokumentiert die Menge des illegal abgelagerten Mülls und die Kosten für dessen Beseitigung beflissen: Im vergangenen Jahr allein waren es 479 Tonnen Müll, die unerlaubt im öffentlichen Raum platziert und von der Stadt aufgesammelt wurden, dabei Kosten in Höhe von 400.617 Euro verursachten.
Auffällig: Die Kosten für die Beseitigung illegalen Mülls haben im 10-Jahresvergleich zugenommen - im Jahr 2013 wurden laut Stadtangaben bei 487 Tonnen Müll "nur" 157.035 Euro fällig.
Die Stadt verweist auf die Inflation, um die gestiegenen Kosten zu erklären, schreibt weiter: "Hinzu kommt, dass in den vergangenen Jahren vermehrt kleinteilige Abfälle, wie etwa Leichtverpackungen, eingesammelt werden, die zwar ein großes Volumen, aber wenig Gewicht verursachen."


Illegal entsorgter Müll: seit Jahren wird mit Öffentlichkeitsarbeit entgegengewirkt

Immerhin sind laut Rathaus knapp 4000 Papierkörbe im Stadtgebiet für Unterwegs-Abfälle aufgestellt, die mehrmals wöchentlich geleert werden - davon allein 182 Papierkörbe entlang des Elberadwegs.
"Worin die Ursache für wild entsorgten Müll - trotz flächendeckender und kostengünstiger oder gebührenfreier Entsorgungsmöglichkeiten - liegt, ist nicht eindeutig. Oftmals ist der Weg zur legalen Entsorgungsmöglichkeit kaum weiter als zu den "wilden" Müllkippen", so ein Sprecher.
Auch an Öffentlichkeitsarbeit mangele es nicht: Seit Jahren werde für das Thema sensibilisiert, zum Beispiel über (mehrsprachige) Infomaterialien, den Dresdner Frühjahrsputz oder auch ein "Abfalltheater" für Kinder.
Zudem würden Dresdner Bürger immer wieder freiwillige Putzaktionen umsetzen - allein 164 waren es vergangenes Jahr.
"Vor allem im Verlauf der Freiluftsaison ist dies eine großartige Unterstützung bei der Beseitigung liegengebliebener (Picknick-)Abfälle."
Titelfoto: Eric Münch