Laser-Technik gegen Graffiti: Stadt lässt Spezialfirma hängen

Dresden - An Brücken blättert bunte Farbe, auf Hauswänden prangen Schriftzüge: Graffiti verärgern viele Dresdner. Die Stadt wollte dem Problem mit moderner Technik begegnen, doch ein Testversuch in den Sommerferien blieb ohne greifbares Ergebnis.

Besonders unterhalb der Albertbrücke treten zahlreiche Schmierereien zutage.
Besonders unterhalb der Albertbrücke treten zahlreiche Schmierereien zutage.  © Steffen Füssel

Nach Wahrnehmung von Ratspolitikern nahm die Zahl der Graffiti im Stadtgebiet zuletzt weiter zu.

Während bislang vor allem die Neustadt und das Elbufer als Schwerpunkte der unerwünschten Fassadenmalerei galten, geriet inzwischen auch das Gebiet zwischen Pieschen und Trachenberge - insbesondere entlang von Großenhainer und Hansastraße - in den Fokus der Sprayer.

"Die Stadt legt zu wenig Wert auf die Entfernung der Schmierereien", kritisierte Stadtrat Steffen Große (58, Team Zastrow).

Dresden: Verspätungen wegen Polizei-Einsatz im Bahnhof Neustadt: Was war da los?
Dresden Lokal Verspätungen wegen Polizei-Einsatz im Bahnhof Neustadt: Was war da los?

In der Antwort auf seine Anfrage offenbarte das Rathaus zudem einen weiteren Schwachpunkt: "Die Verwaltung ist auf die Meldung von entdeckten Graffiti angewiesen, da die personellen Ressourcen für regelmäßige Kontrollgänge nicht vorhanden sind."

Nur auf die Mitwirkung der Bürger zu setzen, sei zu defensiv, so Große. Er forderte mehr Mittel für die Graffiti-Bekämpfung - auch eine Kameraüberwachung sensibler Bereiche müsse diskutiert werden.

Bildungsbürgermeister Jan Donhauser (56, CDU) bräuchte für die Beseitigung der Graffiti eigentlich Millionenbeträge.
Bildungsbürgermeister Jan Donhauser (56, CDU) bräuchte für die Beseitigung der Graffiti eigentlich Millionenbeträge.  © Steffen Füssel

Graffiti-Entfernung würde die Stadt Millionensumme kosten

Auch am Sandstein funktionierte die Lasertechnik der Dohnaer Spezialfirma in Testläufen zuverlässig.
Auch am Sandstein funktionierte die Lasertechnik der Dohnaer Spezialfirma in Testläufen zuverlässig.  © Steffen Füssel

Rund 150.000 Euro ließ sich die Stadt bislang jährlich die Entfernung der Schmierereien kosten. Eigentlich wären dafür etwa drei Millionen Euro nötig, hatte Bildungsbürgermeister Jan Donhauser (56, CDU) bereits im vergangenen Sommer betont.

Kein Geld vorhanden war offenbar auch für die Beseitigung der "Kunstwerke" mit moderner Lasertechnik, die als umweltschonend gilt und das betroffene Material unbeschädigt lässt.

Dazu führte die Spezialfirma Lasercleaning (sieben Mitarbeiter, Dohna) im Sommer gemeinsam mit der Verwaltung und der Stadtreinigung einen mehrwöchigen Testlauf durch.

Dresden: Arbeiten laufen schon vier Jahre: Sanierungskosten fürs Rathaus Cotta verdoppelt
Dresden Lokal Arbeiten laufen schon vier Jahre: Sanierungskosten fürs Rathaus Cotta verdoppelt

"Im September wollte man sich bei uns zurückmelden - seitdem haben wir nichts mehr von den Verantwortlichen gehört", erklärte ein Berater der Firma TAG24.

Titelfoto: Steffen Füssel

Mehr zum Thema Dresden Lokal: