Dresdner Lebensretter finden schwer verletzten Rentner: "Erster Einsatz mit so viel Blut!"

Dresden - Ein Krampfanfall bei einer 81-Jährigen und ein tragisch gestürzter Mann (82) mit einem hohen Blutverlust sind die beiden neuen Einsätze für das Team der Malteser-Rettungswache Dresden-Leuben.

Die Lebensretter aus Dresden-Leuben: Yvonne Beyer, Stefan Mrose (33, M.) und Frederik Liese (21).
Die Lebensretter aus Dresden-Leuben: Yvonne Beyer, Stefan Mrose (33, M.) und Frederik Liese (21).  © SAT.1/Gerrit Büttgenbach

Notfallsanitäter Sebastian Mrose (33) hat seit Mai 2021 Yvonne Beyer (32) neu im Team. Die Rettungssanitäterin ersetzt demnächst Frederik Liese (21), der eine Ausbildung zum Notfallsanitäter absolviert.

Kurz nach 9 Uhr beginnt der Tag für das Trio. Mit Blaulicht und Martinshorn düsen die Sachsen zu ihrem Einsatz - begleitet von der SAT.1-Sendung "Lebensretter hautnah - Wenn jede Sekunde zählt" für die neue fünfte Staffel.

Eine 81-Jährige wurde von ihrer Pflegerin mit einem Krampfanfall auf dem Boden liegend gefunden. Später stellt sich heraus, dass es ein epileptischer Anfall war.

Dresden: Radweg-Experiment am Blauen Wunder: So lange standen Autos und Busse im Stau
Dresden Lokal Radweg-Experiment am Blauen Wunder: So lange standen Autos und Busse im Stau

Während dieser Fall relativ glimpflich abläuft, ist der nächste deutlich dramatischer. Aus einem Mehrfamilienhaus in der Berthold-Haupt-Straße ging ein Notruf ein. Ein Rentner soll in seiner Wohnung gestürzt und nicht ansprechbar sein.

"Im schlimmsten Fall ist der Patient reanimationspflichtig. Deswegen ist es sehr wichtig, dort sehr schnell hinzukommen", weiß Frederik.

Für Fahrerin Yvonne ergibt sich schon auf der Anfahrt das erste Problem: Wo soll sie ihren mehr als sechs Meter langen RTW parken? Halb auf dem Fußweg, halb auf Straße, wodurch die Straßenbahn-Strecke blockiert wird. "Ist halt jetzt so, können wir nicht ändern", sagt Sebastian.

In der Wohnung angekommen findet das Trio einen Mann auf dem Bauch liegend im engen Flur vor. Er hat eine große Platzwunde am Kopf, aus der er stark blutet.

Ein aufregender Einsatz für Neuling Yvonne.
Ein aufregender Einsatz für Neuling Yvonne.  © SAT.1/Gerrit Büttgenbach

Lebensretter hautnah: Stark blutender Patient lässt sich kaum beruhigen

Stefan Mrose im RTW.
Stefan Mrose im RTW.  © SAT.1/Gerrit Büttgenbach

Mrose: "Der Patient hat mich nicht erkannt als Rettungsdienst, ich hab versucht, ihm das mehrmals zu sagen und ihn anzusprechen - das hat nicht funktioniert."

Dieter B. greift immer wieder in die Blutlache, reagiert nicht auf Anweisungen, macht unkontrollierte Bewegungen. Fortlaufend schlägt er Mroses Arme weg, der sich um die Platzwunde kümmern will.

Dem 82-Jährigen wird ein Beruhigungsmittel verabreicht, um ihn irgendwie transportfähig zu machen. Zudem ordnet die Notärztin an, Flumazenil - ein Gegenmittel bei Überdosis bestimmter Medikamente - bereitzuhalten, falls er nicht mehr atmet.

Dresden: Vor Saisonstart: Dresdner Freibäder kämpfen gegen Ekel-Würmer!
Dresden Lokal Vor Saisonstart: Dresdner Freibäder kämpfen gegen Ekel-Würmer!

Haushaltshilfe Angelika Tscherney (65) erklärt, was passiert ist: "Er war am Herd, auf einmal hat er aufgebrüllt, kam und ich dachte er muss mal. Er stand komisch da und ist auf einmal nach vorne umgefallen. Bloß gut, dass ich da war."

Mit einem Rettungstuch wird der große, kräftige Mann aus der Wohnung gehievt. Zurück bleibt ein rot getränkter Fußboden. Die Retter schätzen, dass der 82-Jährige etwa einen Liter Blut verloren hat. Yvonne: "Das war der erste Einsatz mit so viel Blut für mich."

Auf dem Weg ins Uniklinikum fällt sein Blutdruck. Doch er übersteht die Fahrt und wird schnell behandelt.

Einige Wochen später ist das SAT.1-Team zu Besuch bei Dieter B. Es sei glücklicherweise nur ein Schwächeanfall gewesen. Seine Platzwunde wurde mit zehn Stichen genäht.

Mrose: "Ich hätte auf gar keinen Fall gedacht, dass es ihm so schnell wieder so gut geht."

Wenn es schnell gehen muss, muss auch mal die Straße blockiert werden.
Wenn es schnell gehen muss, muss auch mal die Straße blockiert werden.  © SAT.1/Gerrit Büttgenbach

Die ganze Folge mit weiteren Fällen aus anderen Städten gibt's auf Abruf bei Joyn. Neue Folgen laufen immer donnerstags ab 20.15 Uhr bei SAT.1.

Titelfoto: Bildmontage: SAT.1/Gerrit Büttgenbach

Mehr zum Thema Dresden Lokal: