Dresden - Während andere achtlos an halb zerdrückten Flaschen oder leeren Dosen vorbeilaufen, bleibt der selbst ernannte Dresdner Pfandhauptmeister (24) stehen. Denn mit jedem Stück Leergut kommt er seinem Traum näher - und greift dafür auch oft tief in den Mülleimer.

Inzwischen kennt man ihn in der Stadt als "Pfandhauptmeister", ein Titel, den sich Alex Müller selbst gegeben hat, während er dabei ist, sich seinen Traum von Führerschein und Auto zu erfüllen.

Der aus der Oberlausitz stammende 24-Jährige lebt seit 2010 in Dresden, wo seine Pfandmission ganz zufällig begann.

Beim Spazierengehen oder Radfahren entdeckte er immer wieder Flaschen am Wegesrand. Doch statt sie liegenzulassen, steckte er sie ein. "Da ich es sehr schade ums Geld fand und mir das außerdem für die Umwelt leidtat", erzählt der gelernte Zerspanungsmechaniker im Gespräch mit TAG24.

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Der Wendepunkt kam, als er eines Tages an einer Parkbank Pfand im Wert von 2,25 Euro fand. Diesen Glücksfund hielt er spontan auf Video fest und lud es in den sozialen Netzwerken hoch - mit überraschender Resonanz.

Auf TikTok und YouTube entwickelte sich daraus dann eine kleine Serie. "Ich merkte schnell, dass das auch für andere ein interessantes Thema ist", so Alex, der von seiner Community für sein Vorhaben gefeiert wird.

Seither zieht der 24-Jährige jeden Tag etwa eine Stunde durch Dresden, auf der Suche nach Pfand, um seinem persönlichen Ziel näherzukommen.

Insbesondere die Innenstadt sowie der Randbereich rund ums Zentrum zählen zu Alex’ bevorzugten Revieren. Auch an den Elbwiesen ist er regelmäßig unterwegs: "Gerade da ist es wichtig, sie einzusammeln, bevor das Wasser wieder ansteigt und die Flaschen wegschwimmen", erklärt der 24-Jährige.

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In der Regel bringt ihm eine Stunde zwischen drei und acht Euro ein - sein persönlicher Rekord liegt bei 24,99 Euro in nur 60 Minuten.

Besonders gerne denkt Alex an große Veranstaltungen wie das Stadtfest oder das Roland-Kaiser-Konzert zurück. Dort traf er viele freundliche Menschen, darunter auch Fans, die ihm ihre Pfandflaschen überreichten oder ihn sogar beim Sammeln begleiteten.

Durch das tägliche Sammeln, das Posten auf TikTok und die Unterstützung seiner wachsenden Community hat Alex in 19 Monaten bereits über 7800 Euro zusammenbekommen. Für den jungen Mann, der bereits mit 16 auf eigenen Beinen stand, ist das eine gewaltige Summe, die er sonst wohl kaum so schnell zusammengespart hätte.

Davon flossen 4300 Euro direkt in seinen Führerschein, den der 24-Jährige bereits mit voller Motivation begonnen hat.

Auch für sein zukünftiges Auto konnte er bereits 3500 Euro beiseitelegen. Welches Fahrzeug es dann in rund zwei Jahren genau werden soll, weiß Alex zwar noch nicht, doch es soll "ein sicheres, funktionstüchtiges und schönes Auto" sein, von dem er stolz sagen kann, dass er es "wirklich erarbeitet und verdient habe", so der engagierte Pfandjäger.

Seitdem er als "Pfandhauptmeister" aktiv ist, hat er gelernt, "dass es unglaublich wichtig ist, an sich selber zu glauben [...], auch wenn es mal schwierig wird, durchzuhalten, sich selbst zu fördern und vor allem niemals aufzugeben" - eine wichtige Botschaft, die er jedem Einzelnen mit auf den Weg geben möchte.