Vom Kletterparadies zum Denkmal: Die alte Eiche wird eingerahmt

Dresden - Der im Volksmund genannte "Kletterbaum" an der Herkulesallee war für Familien und ihre Kinder jahrzehntelang einer der Attraktionen des Großen Gartens. Doch die natürliche Schieflage wurde der rund 150 Jahre alten Stieleiche im Januar 2024 zum Verhängnis, als ein Sturm mit Windstärke 9 durch Dresden peitschte und sie endgültig ins Erdreich drückte.

Der "Kletterbaum" hat auch Windstärke 9 überlebt, sich erholt und erstrahlt nun in sattem Grün.
Der "Kletterbaum" hat auch Windstärke 9 überlebt, sich erholt und erstrahlt nun in sattem Grün.  © Thomas Türpe

Monatelang flatterte aus Sicherheitsgründen ein Absperrband um den versehrten Kultbaum. Nun ist das lebende Denkmal gebührend gerahmt.

Mit bis zu 22,5 Metern pro Sekunde wütete der Sturm durch die Landeshauptstadt. Neben Straßenschildern und demolierten Autos, verzeichnete Axel Simon (63) ingesamt acht versehrte Bäume im Großen Garten. Lange Zeit war er sich nicht sicher, ob die Stieleiche nach ihrem Fall überleben würde.

"Als erste Maßnahme wurde ein Kronensicherungsschnitt durchgeführt. In weiteren Schritten sind A-Stützen eingebaut worden, um ein weiteres Abkippen zu verhindern, zusätzlich wurde der Wurzelraum mit Substrat abgedeckt", beschreibt der Meister des Großen Gartens den Rettungsplan nach Sturmschaden.

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Nun wirkt die Eiche wie gerahmt: "Es handelt sich um pulverbeschichtete Stahlstützen aus Quadratrohr mit Kordel aus Kokosstrick", konkretisiert Simon. Dabei handle es sich um die gleiche Absperrung wie sie auch an den Bouché-Buchen "im Herzen des Großen Gartens" verwendet wird.

Auf diesen kultigen "Kletterbaum", so verlockend erreichbar dessen stabile Zweige sich über dem Erdboden befinden, sollte in Zukunft besonders geachtet werden.
Auf diesen kultigen "Kletterbaum", so verlockend erreichbar dessen stabile Zweige sich über dem Erdboden befinden, sollte in Zukunft besonders geachtet werden.  © Thomas Türpe
Axel Simon (63) ist Landschaftsarchitekt und verantwortlich für Flora und Fauna im Großen Garten.
Axel Simon (63) ist Landschaftsarchitekt und verantwortlich für Flora und Fauna im Großen Garten.  © Eric Münch

Bäume seien "nicht unverwundbar"

Gerade auf diesen kultigen "Kletterbaum", so verlockend erreichbar dessen stabile Zweige sich über dem Erdboden befinden, sollte in Zukunft besonders geachtet werden.

Auch zur Wahrung wurde das Band um den Baum gespannt: "Einesteils, um einen Denkanstoß zu geben, dass Bäume nicht unverwundbar sind, andererseits um besondere Bäume effektiv vor Beklettern zu schützen, aber auch, um ein Begehen des Wurzelraumes zu verhindern, denn beides ist für Bäume gefährlich", erklärt Baumvater Simon.

Erstmeldung 4. Juni, 6 Uhr. Update um 9 Uhr.

Titelfoto: Bildmontage: Thomas Türpe, Eric Münch

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