Trotz Macrons Absage: "Fête de L’Europe" in Dresden findet statt!

Dresden - Das europäische Jugendfest in Dresden wird trotz der Verschiebung des Staatsbesuchs von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron (45) stattfinden.

Die Vorbereitungen für die "Fête de L’Europe" laufen nach wie vor auf Hochtouren.
Die Vorbereitungen für die "Fête de L’Europe" laufen nach wie vor auf Hochtouren.  © xcitepress/Benedict Bartsch

Wie Ministerpräsident Michael Kretschmer (48) am Samstag in einer Mitteilung ankündigte, geht die für den 4. Juli (Dienstag) geplante "Fête de L’Europe" dennoch an den Start.

"Auch wenn der geplante Staatsbesuch verschoben wird, werden wir am kommenden Dienstag in Sachsens Landeshauptstadt Europa feiern", sagte Kretschmer.

Zur Feier vor der Kulisse der Dresdner Frauenkirche lud der Ministerpräsident "alle Menschen aus Sachsen, Deutschland und Europa" ein. Zahlreiche Jugendchöre und Bands aus Dresden und Breslau (Wrocław) sorgen für musikalische Untermalung.

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Er betonte: "Wir freuen uns auf die vielen, vielen Gäste aus Deutschland und unseren Nachbarländern. Wir freuen uns auf ein großes Fest der Freude, der Begegnung und des Austausches."

Neben Macron waren noch weitere Politiker in die historische Dresdner Altstadt eingeladen. Unter ihnen Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (67): Und ihn wird man am 4. Juli auch tatsächlich in Dresden antreffen.

Wie das Bundespräsidialamt am Sonntag mitteilte, will Steinmeier auf dem Europafest ein Grußwort sprechen.

Es wäre der erste Staatsbesuch eines französischen Präsidenten in Deutschland seit 23 Jahren gewesen.
Es wäre der erste Staatsbesuch eines französischen Präsidenten in Deutschland seit 23 Jahren gewesen.  © Ludovic Marin/AFP Pool/AP/dpa

Emmanuel Macron doch nicht in Dresden: Das steckt hinter der Absage!

Ein tödlicher Vorfall zwischen einem Teenager und einem Streifenpolizisten löste heftige Krawalle und Debatten in vielen Teilen Frankreichs aus.
Ein tödlicher Vorfall zwischen einem Teenager und einem Streifenpolizisten löste heftige Krawalle und Debatten in vielen Teilen Frankreichs aus.  © Jeff Pachoud/AFP

Zur Absage des französischen Präsidenten erklärte Kretschmer: "Dass der Staatsbesuch des französischen Staatspräsidenten Emmanuel Macron in Deutschland verschoben wird, ist bedauerlich und zugleich verständlich. Wir respektieren die Entscheidung des Präsidenten."

Er betonte auch, dass die Entscheidung, in einer solchen Zeit nicht zu verreisen, "richtig und nachvollziehbar" sei. "Der innere und soziale Frieden in Frankreich hat Priorität", sagte der CDU-Politiker.

Für Macrons Besuch waren zuvor zahlreiche Vorbereitungen getroffen worden. Der Präsident sollte vom 3. bis zum 4. Juli in die sächsische Landeshauptstadt kommen und unter anderem vor der Frauenkirche eine Grundsatzrede über die deutsch-französischen Beziehungen halten.

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Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert (51, FDP) hatte zudem eine kleine Stadtführung für den Präsidenten geplant.

Michael Kretschmer auf Twitter

Grund für die Absage waren die anhaltenden Unruhen in dem deutschen Nachbarland, ausgelöst durch den Tod des 17-jährigen Nahel bei einer Polizeikontrolle am vergangenen Dienstag.

Eine Motorradstreife stoppte den Teenager, doch als dieser wieder anfuhr, feuerte einer der Polizisten plötzlich einen Schuss aus seiner Dienstwaffe ab. Nahel starb noch vor Ort.

Titelfoto: Bildmontage: Ludovic Marin/AFP POOL/AP/dpa, xcitepress/Benedict Bartsch

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