FDP-Politiker Kemmerich: "Ich gehe nicht auf Demos gegen die AfD"

Erfurt - Thüringens FDP-Gruppensprecher Thomas Kemmerich (58) geht eigenen Angaben nach nicht auf Demos gegen die AfD. Zudem teilte er gegen Demo-Organisatoren aus.

Thüringens FDP-Gruppensprecher Thomas Kemmerich (58) mahnt: "Wir brauchen weder Heilsversprechen noch Drohgebärden." (Archivbild)
Thüringens FDP-Gruppensprecher Thomas Kemmerich (58) mahnt: "Wir brauchen weder Heilsversprechen noch Drohgebärden." (Archivbild)  © Martin Schutt/dpa

"Die klare Abgrenzung von Rechtspopulisten ist für mich selbstverständlich. Dennoch gehe ich nicht auf Demos gegen die AfD, zu denen Parteien und Gruppierungen aufrufen, wegen deren Politik überhaupt zu Demos gegen die AfD aufgerufen werden muss", teilte der 58-Jährige via Instagram mit.

Er lasse sich nicht vor den "Karren linksgrüner Ideologen" spannen, so Kemmerich weiter. "Viele derer, die jetzt Demos organisieren oder auf ihnen reden, sind selbst extrem."

Nach Angaben des 58-Jährigen bescheren die Demonstrationen "beeindruckende" Fernsehbilder. Doch die Empörung löse kein einziges jener Probleme, "die die Menschen auf die Palme bringen".

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Das, was "unser Land" dringender denn je brauche, seien Taten. Kemmerich ist beispielsweise der Ansicht, dass "längst verabredete Maßnahmen" für mehr Ordnung und Kontrolle in der Migration nicht länger auf die lange Bank geschoben werden dürften.

Kemmerich: "Kein Wunder"

Es sei kein Wunder, dass Sympathisanten "der blauen Partei" angesichts von Verbotsphantasien mit einem "Jetzt erst recht" reagieren würden, betonte er.

Bundesweit kommt es in diesen Tagen zu Demonstrationen gegen Rechtsextremismus respektive Faschismus. Hintergrund ist ein rechtes Geheimtreffen, bei dem laut Berichten über die Massendeportation von Menschen mit Migrationsgeschichte beraten wurde.

Titelfoto: Martin Schutt/dpa

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