Nach Bombendrohungen in Thüringen: Innenminister Maier erklärt, was jetzt passiert!

Erfurt - In Thüringen ist es in dieser Woche zu einer Bombendrohung gegen eine Schule in Erfurt gekommen. Auch ein Medienhaus in Weimar war betroffen. In anderen Bundesländern kam es ebenfalls zu Bombendrohungen. Thüringens Innenminister Georg Maier (56, SPD) erklärte, was nun passiert.

Thüringens Innenminister Georg Maier (56, SPD) erklärte, dass hinter den Drohungen auch die "rechte Seite" stecken könnte. (Archivbild)
Thüringens Innenminister Georg Maier (56, SPD) erklärte, dass hinter den Drohungen auch die "rechte Seite" stecken könnte. (Archivbild)  © Martin Schutt/dpa

"Wir kennen natürlich Gefährder, die potenziell losschlagen könnten. Die müssen jetzt natürlich sehr genau in den Blick genommen werden. Das geschieht auch", sagte der Innenminister in einem Interview mit dem Mitteldeutschen Rundfunk. Hierzu laufe eine länderübergreifende Koordination.

Das seien jetzt "unsere Hausaufgaben", die gemacht werden müssten. Das passiere auch. Auch die Drohschreiben werden analysiert. Maier sei zuversichtlich, dass es den Sicherheitsbehörden in Thüringen, in Deutschland und darüber hinaus gelinge, "Terroranschläge" verhindern zu können, betonte jedoch auch: "Es wird nie hundert Prozent Sicherheit geben!"

Der Innenminister stellte klar, dass hinter solchen Drohungen verschiedene Motivlagen stecken können - auch ein schlechter Schülerstreich. "Aber es gibt natürlich auch immer andere Motivlagen. Es gibt zum Beispiel Trittbrett-Fahrer, die die Situation ausnutzen wollen, um Angst und Schrecken zu verbreiten."

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Es könne auch von der "rechten Seite" kommen, jedoch müsse man auch annehmen, dass "Islamisten" dahinter stecken, "um auch das politische Klima in Deutschland zu beeinflussen."

Maier: "Wir haben eine hohe abstrakte Gefährdungslage"

Der 56-Jährige sagte zudem: "Wir haben eine hohe abstrakte Gefährdungslage aufgrund der Situation in Nahost." Die könnte laut Maier sogar noch steigen, wenn man sich anschaue, dass sich der Konflikt in Gaza noch weiter zuspitze.

Man sei aufgerufen, alles sehr, sehr ernst zu nehmen, was da in diesem Umfeld oder in diesem Zusammenhang, "Stichwort Hamas", so Maier, an Drohungen ausgesprochen werde.

Das Sendezentrum der Radiosender "Antenne Thüringen", "Landeswelle Thüringen" und "Radio Top40" in Weimar ist am Dienstag zeitweise geräumt worden. Um Punkt 11 Uhr sollte eine deponierte Bombe explodieren. Am Ende gab es zum Glück Entwarnung. In dem Gebäude ist auch ein Pflegedienst ansässig.
Das Sendezentrum der Radiosender "Antenne Thüringen", "Landeswelle Thüringen" und "Radio Top40" in Weimar ist am Dienstag zeitweise geräumt worden. Um Punkt 11 Uhr sollte eine deponierte Bombe explodieren. Am Ende gab es zum Glück Entwarnung. In dem Gebäude ist auch ein Pflegedienst ansässig.  © Johannes Krey - JKFOTOGRAFIE & TV

In Thüringen war es am Montag zu einem größeren Polizeieinsatz an einer Erfurter Schule aufgrund einer Bombendrohung gekommen. Am Dienstag hat es im Freistaat erneut eine Bombendrohung gegeben. Betroffen war ein Sendezentrum in Weimar. Zudem gab es Gewaltandrohungen gegen drei Erfurter Schulen.

Am Mittwochmorgen ist es in Thüringen nicht zu ähnlichen Polizeieinsätzen gekommen. Das teilte die Landeseinsatzzentrale der Thüringer Polizei am Morgen gegenüber TAG24 mit. Das Gespräch fand gegen 7.30 Uhr statt.

Titelfoto: Johannes Krey - JKFOTOGRAFIE & TV/Martin Schutt/dpa/Montage

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