Frankfurt am Main - Sie nannten ihn "Hugo": Feuerwehrleute rückten am Samstag aus, um einem Bussard zu Hilfe zu kommen, der im Frankfurter Stadtwald in eine äußerst missliche Lage geraten war.
Spaziergänger wurden am Samstagmittag auf den verunglückten Raubvogel aufmerksam und lösten Alarm aus. Umgehend rückten Einsatzkräfte aus.
"Vor Ort bot sich den Rettern ein ungewöhnliches Bild: Ein stattlicher Bussard, der vermutlich beim Landeanflug durch ein Viehgitter auf einem Waldweg gefallen war und nun hilflos am Boden einer Entwässerungsrinne festsaß", erklärte ein Sprecher der Frankfurter Feuerwehr.
Der Vogel habe "mit großen, wachen Augen" zu den Einsatzkräften emporgeblickt. "Kurzerhand wurde der gefiederte Patient auf den Namen 'Hugo' getauft", hieß es weiter.
Zunächst beobachteten die Feuerwehrleute den gefangenen Greifvogel und kamen zu dem Schluss, dass das Tier unverletzt war. Danach beratschlagten die Einsatzkräfte und der ebenfalls anwesende Revierförster, wie "Hugo" am besten zu retten sei, ohne dass der Vogel dabei verletzt würde.
Kein "gemeinsames Abschlussfoto" der Feuerwehr mit Bussard "Hugo"
Das Zerschneiden des Viehgitters etwa kam ganz klar nicht infrage.
"Unter den wachsamen Augen des Revierförsters kam schließlich eine innovative Lösung zum Einsatz: Mit Rettungszylindern, die normalerweise dafür gedacht sind, demolierte Autos nach Unfällen auseinander zu drücken, wurde das Gitter von unten behutsam angehoben", berichtete der Feuerwehrsprecher weiter.
Auf diese Weise entstand ein Spalt, der groß genug war, damit der Raubvogel sich selbst aus seiner Gefangenschaft befreien konnte.
Das Manöver gelang: "Mit kräftigen Flügelschlägen erhob sich 'Hugo' in den Himmel über dem Stadtwald - ein sichtbares Zeichen für das erfolgreiche Ende eines ungewöhnlichen Einsatzes."
Der Sprecher bedauerte nur scherzhaft, dass ein "gemeinsames Abschlussfoto" mit dem Bussard unter diesen Umständen ausgefallen sei.