Orang-Utan-Jungs entdeckten Öffnung: Das passierte beim Affen-Ausbruch im Zoo

Von Sabine Maurer

Frankfurt am Main - Nach dem Ausbruch von vier Orang-Utans im Frankfurter Zoo am Dienstag ist die genaue Ursache weiterhin unklar.

Die beiden jungen Orang-Utan-Männchen Bukit und Yori hatten die Öffnung nach draußen in ihrem Gehege entdeckt. (Symbolbild)
Die beiden jungen Orang-Utan-Männchen Bukit und Yori hatten die Öffnung nach draußen in ihrem Gehege entdeckt. (Symbolbild)  © Daniel Bockwoldt/dpa

"Wir werden dies akribisch untersuchen", sagte eine Sprecherin des Zoos. "Es war eine Stelle geöffnet, die nicht hätte offen sein sollen und wo dies auch nicht erwartbar gewesen wäre."

Die großen und starken Tiere hatten laut Angaben des Zoos aufgrund eines technischen Defekts die Sicherheitsbarrieren ihrer Außenanlage überwinden können. Der Zoo wurde daraufhin aus Sicherheitsgründen geräumt, nach rund einer Stunde waren die Orang-Utans zurück in ihrem Gehege. Verletzt wurde niemand.

Laut der Zoosprecherin hatten die beiden jungen Halbgeschwister Bukit und Yori am Nachmittag den Weg in die Freiheit entdeckt, gemeinsam mit ihren Müttern Rosa und Indah verließen die Tiere mit dem zotteligen Fell und den langen Armen ihr Gehege.

Frankfurt: Alarm am Flughafen Frankfurt: Frau droht mit Sprengstoff in Rum-Flasche
Frankfurt Lokal Alarm am Flughafen Frankfurt: Frau droht mit Sprengstoff in Rum-Flasche

Dort blieb nur ein Männchen, der Vater von Bukit und Yori, zurück. Die Mütter sowie ihre vier und sieben Jahre alten Söhne nutzten die ungewohnte Freiheit jedoch kaum, sie blieben den Angaben zufolge stets in der Nähe ihres Geheges.

Mit Leckereien lockten Pfleger die Orang-Utans wieder ins Gehege

Ein Anwohner des mitten in der Stadt liegenden Tiergartens hatte die Ausbrecher gesehen und im Zoo angerufen, dort hatten bereits Pfleger den Vorfall bemerkt.

Mehrere Hundert Besucher mussten den Zoo verlassen. "Alle waren sehr ruhig - Besucher, Pfleger und auch die Orang-Utans", berichtete die Zoosprecherin. Die Pfleger hätten die Tiere mit deren Namen gerufen und mit Nüssen gelockt, daraufhin seien diese zurück in ihr Gehege, den Borgori-Wald, gelaufen.

Yori, der ältere der beiden jungen Affen, kam 2018 zur Welt. Hier sieht man ihn kurz nach der Geburt mit seiner Mutter Rosa.
Yori, der ältere der beiden jungen Affen, kam 2018 zur Welt. Hier sieht man ihn kurz nach der Geburt mit seiner Mutter Rosa.  © Boris Rössler/dpa

Dass die Tiere auf ihren Namen hörten, sei nicht ungewöhnlich. "Sie haben eine enge Bindung zu ihren Pflegern, die täglich mit ihnen arbeiten."

Dies sei wichtig, damit der Zustand der Tiere überprüft und sie unter Umständen medizinisch behandelt werden könnten.

Orang-Utans sind friedliche Tiere, haben aber enorme Kraft

Orang-Utans sind nach den Gorillas die zweitgrößten Menschenaffen, die Männchen können bis zu 1,50 Meter groß und 90 Kilogramm schwer werden.

"Diese Tiere haben eine enorme Kraft und durch ihre langen Arme eine große Reichweite", erklärte die Zoosprecherin.

Im Prinzip seien Orang-Utans friedlich. Man wisse jedoch nicht, wie etwa die Mütter reagiert hätten, wenn sie ihr Junges in Gefahr gesehen hätten.

Titelfoto: Daniel Bockwoldt/dpa

Mehr zum Thema Frankfurt Lokal: