15-Jährige in Einkaufszentrum vergewaltigt: Täter kannte wohl Mitarbeitercode

Hamburg - Die mutmaßliche Vergewaltigung einer 15-Jährigen in der Europa Passage erschüttert die Stadt. Bislang fahndet die Polizei Hamburg nur intern mit einem Foto nach dem Täter.

In der Hamburger Europa Passage soll es zu einer schweren Straftat gekommen sein. (Symbolbild)
In der Hamburger Europa Passage soll es zu einer schweren Straftat gekommen sein. (Symbolbild)  © Christian Charisius/dpa

Die Aufnahme stammt aus einer Überwachungskamera des Einkaufszentrums, berichtete das Hamburger Abendblatt. Das Foto sei nach Angaben eines Polizisten intern an verschiedene Dienststellen verbreitet worden.

Die Hoffnung: Der Täter könnte schon mal mit der Polizei zu tun bekommen haben und irgendein Kollege könnte ihn erkennen – oder er läuft den Beamten zufällig über den Weg. Bisher habe es aber keine Rückmeldungen gegeben.

Wieso wird das Bild nicht einfach zur Fahndung veröffentlicht? So ein Schritt muss generell durch einen Richter angeordnet werden. Dieser muss abwägen, ob der Eingriff in die Persönlichkeitsrechte der abgebildeten Person gerechtfertigt ist.

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Die öffentliche Fahndung ist meist der letzte Schritt der Ermittler, wenn sie anders nicht weiterkommen.

Ob dieser Schritt im aktuellen Vergewaltigungsfall geplant ist, ist unbekannt. Die Polizei-Pressestelle war für TAG24 nicht erreichbar.

Weiterer Vergewaltigungsfall erschüttert Hamburg

Die Europa Passage in der Hamburger Innenstadt ist zum Einkaufsbummel beliebt. (Archivbild)
Die Europa Passage in der Hamburger Innenstadt ist zum Einkaufsbummel beliebt. (Archivbild)  © Daniel Bockwoldt/dpa

Die Polizei soll nach einem 15 bis 20 Jahre alten Tatverdächtigen suchen, der dunkle Locken hat. Er soll die 15-Jährige am 25. Oktober gegen 21.45 Uhr auf einer Mitarbeiter-Toilette im ersten Obergeschoss der Europa Passage vergewaltigt haben, berichtete die Bild.

Zum Öffnen der Tür soll er einen nur Mitarbeitern bekannten Code benutzt haben, was den Kreis der Tatverdächtigen deutlich einschränken dürfte.

Nach der Tat brach das Mädchen in einer U-Bahn in Tränen aus und berichtete anderen Fahrgästen von der Vergewaltigung. Die reagierten genau richtig und alarmierten Rettungsdienst und Polizei. Die Ermittler machten den Fall bislang nicht öffentlich, reagierten erst auf Pressenachfrage.

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Dabei ist der Tatvorwurf brisant und die Jugendlichen in der Stadt seit Monaten verunsichert. Erst kurz zuvor schlug die Gruppen-Vergewaltigung einer ebenfalls 15-Jährigen im Stadtpark hohe Wellen.

Anfang des Monats wurde bekannt, dass die Polizei gegen zwölf Tatverdächtige ermittelt, die das Mädchen im September 2020 missbraucht und vergewaltigt haben sollen. Auf Instagram wurden daraufhin Fotos mutmaßlicher Täter anonym veröffentlicht und zur Selbstjustiz aufgerufen.

In der Folge kam es zu einer Kundgebung zahlreicher junger Leute vor dem Hauptbahnhof, die der 15-Jährigen ihre Solidarität aussprachen und eine rasche Aufklärung des Falls forderten.

Titelfoto: Christian Charisius/dpa

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