Zehntausende feiern Cruise Days in Hamburg: Doch es gibt Kritik - "Kreuzfahrt tötet"
Von Lukas Müller
Hamburg - Fans des Hafens und der Kreuzschiffahrt haben am Wochenende bei den Cruise Days in Hamburg zahlreiche große Pötte bewundern und maritimes Hafenflair an der Elbpromenade genießen können - doch es hagelte auch Kritik.
Zehntausende Menschen seien allein am Samstag an der Hafenkante entlang flaniert, teilten die Veranstalter mit. Am späten Samstagabend verfolgten Tausende von ihnen den Höhepunkt des Kreuzfahrtfestivals. Der Polizei zufolge gab es keine größeren Vorkommnisse und alles blieb friedlich.
Die Kreuzfahrt ist ein wichtiger Treiber des Tourismus in Hamburg: 2024 zählte die Stadt rund eine Million Kreuzfahrtgäste bei mehr als 180 Schiffsanläufen. Auch um die steigenden Besucherzahlen abzufertigen, hatte die Stadt am Freitag in der Hafencity ein drittes dauerhaftes Terminal mit zwei Liegeplätzen eröffnet.
Zuvor gab es eine sogenannte Soft-Opening-Phase des Terminals. Etwa hatte das Kreuzfahrtschiff "Balmoral" schon im April an dem neuen Terminal angelegt.
Das boomende Geschäft mit Kreuzfahrten gefällt nicht allen: Aktivisten der Klimaschutzgruppe Extinction Rebellion färbten bereits in der Nacht zu Donnerstag Brunnen grün, um auf "Greenwashing" in der Kreuzfahrtbranche aufmerksam zu machen. Von der Polizei hieß es, der Staatsschutz prüfe den Fall.
Am Sonntag hatten zudem am Nachmittag Aktivisten ein Banner mit der Aufschrift "Kreuzfahrt tötet" am Geländer der Besucherplattform der Elbphilharmonie angebracht. Nach Aufforderung des Sicherheitsdienstes hätten sie es jedoch wieder abgenommen und seien auch vor Eintreffen der Polizei wieder verschwunden gewesen, sagte ein Polizeisprecher.
Auch der Naturschutzbund Deutschland sieht die Kreuzfahrtbranche wegen der damit verbundenen Umweltbelastungen kritisch.
Cruise Days: Klimaschützer üben Kritik an Kreuzfahrten
Fünf Kreuzfahrtschiffe hatten sich zur großen Parade auf der Elbe aufgereiht und zogen langsam und begleitet von Musik und 16 Begleitschiffen durch den blau beleuchteten Hamburger Hafen. Angeführt wurde die Parade von drei Hadag-Fähren, die sonst täglich als öffentlicher Linienverkehr über die Elbe fahren. Zum Abschluss der Parade wurde das traditionelle Feuerwerk gezündet.
Die zum zehnten Mal veranstalteten Kreuzfahrtschiff-Paraden gelten als große Werbeveranstaltung der Kreuzfahrtbranche. An den drei Veranstaltungstagen hatten acht Schiffe in der Elbmetropole festgemacht.
Das Kreuzfahrtschiff "Vasco Da Gama" hatte die Cruise Days, die alle zwei Jahre gefeiert werden, am Freitagabend eingeleitet. Drei der fünf Kreuzfahrer der Parade – "Mein Schiff 4", "Aida Perla" und die "Vasco da Gama" – sind mit der Parade auch ausgelaufen und steuern den Angaben zufolge nun ihre nächsten Ziele an.
Am Sonntagabend werden sich die "MSC Preziosa" und die "Norwegian Dawn" aus der Hafenstadt verabschieden.
Titelfoto: Bodo Marks/dpa

