Elbtower-Investor gibt auf! René Benko zieht sich aus Signa-Gruppe zurück

Hamburg - Jetzt ist es amtlich! René Benko (46) hat sich laut übereinstimmenden Medienberichten aus dem milliardenschweren Immobilienkonzern der Signa-Gruppe zurückgezogen. Was bedeutet dies aber jetzt für den Bau des Elbtowers in Hamburg?

René Benko (46) hat sich aus dem Immobilienkonzern der Signa-Gruppe zurückgezogen.
René Benko (46) hat sich aus dem Immobilienkonzern der Signa-Gruppe zurückgezogen.  © Georg Hochmuth/APA/dpa

In den vergangenen Tagen war der Druck auf Benko immer größer geworden, am Freitag zog er schließlich die Konsequenzen. Der 46-Jährige überträgt laut der österreichischen Zeitung Krone seine Stimmrechte dem Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz (54).

Er soll bei dem Putsch federführend agiert haben, der nun die zahlreichen Investoren, zu denen unter anderem HSV-Mäzen Klaus-Michael Kühne (86) oder "Fressnapf"-Gründer Torsten Toeller (57) gehören, die Tür öffnet.

Sie hatten darüber geklagt, dass sie über die Geschäfte und den wahren Zustand der Signa-Gruppe seit Monaten nicht in Kenntnis gesetzt worden waren und fühlten sich von Benko hinters Licht geführt.

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Laut Spiel hatten sich die Investoren Anfang der Woche gegen Benko in einer Videoschalte verschworen. Sie wollten ihm die Macht entziehen. Ihr Vorhaben haben sie jetzt umgesetzt.

In jüngster Vergangenheit sah sich Benko aber finanziellen Problemen gegenüber. So war seine Tochter-Firma Signa Sports United in Schieflage geraten und musste Insolvenz anmelden. Zahlreiche Online-Händler wie Tennis-Point oder fahrrad.de stehen somit vor dem Aus.

Hamburger Bürgermeister Tschentscher verspricht: keine staatlichen Hilfen für den Elbtower

Der Bau des Elbtower in Hamburg bereitet derzeit große Probleme.
Der Bau des Elbtower in Hamburg bereitet derzeit große Probleme.  © Marcus Brandt/dpa

Gleiches droht auch dem Prestige-Objekt Elbtower in Hamburg. Dort wurde ein Baustopp verhängt. Der Ausgang ist offen. Zumal Bürgermeister Peter Tschentscher (57, SPD) im Spiegel betonte: "Die Stadt wird in diesem Zusammenhang keine finanziellen Belastungen übernehmen, sondern auf die Einhaltung der vertraglichen Regelungen achten."

Anders als bei der Elbphilharmonie liege das Risiko hier bei den privaten Investoren, die "bei einem Abbruch des Vorhabens in dieser Phase einen großen wirtschaftlichen Schaden hätten", so der 57-jährige Politiker.

Daher gehe Tschentscher von einer schnellen Wiederaufnahme der Bautätigkeit aus - nur eben nicht mehr unter der Führung von Benko.

Titelfoto: Montage: Marcus Brandt/dpa, Georg Hochmuth/APA/dpa

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