Bundespräsident eröffnet ikonische Ausstellung: "Kunst für eine neue Zeit"

Hamburg/Dresden - Am heutigen Mittwochabend eröffnet Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (67) die Jubiläumsausstellung zum 250. Geburtstag von Caspar David Friedrich (1774-1840) in der Hamburger Kunsthalle, die anschließend auch in die Alte Nationalgalerie Berlin und die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden einziehen wird.

Das Werk "Meeresufer im Mondschein" von Caspar David Friedrich ist eines der rund 60 Gemälde, die von Freitag an zu sehen sind.
Das Werk "Meeresufer im Mondschein" von Caspar David Friedrich ist eines der rund 60 Gemälde, die von Freitag an zu sehen sind.  © Marcus Brandt/dpa

"Sie können sich auf ein Jahr freuen, in dem Sie die Ikonen Caspar David Friedrichs in immer wieder unterschiedlichen Konstellationen beieinander sehen können", kündigte der Direktor der Hamburger Kunsthalle, Alexander Klar (55), am Mittwoch an.

Wem das außerdem noch nicht genug sei, der könne die Werke dann ab Frühjahr 2025 in einer ersten amerikanischen Retrospektive in New York sehen.

In Hamburg steht diese zunächst unter dem Titel "Kunst für eine neue Zeit". Gezeigt werden zahlreiche berühmte Naturbetrachtungen des deutschen Romantikers.

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Unter den mehr als 60 Gemälden und rund 100 Zeichnungen können sich Besucher*innen auf die Schlüsselwerke "Kreidefelsen auf Rügen", der "Mönch am Meer" und "Zwei Männer in Betrachtung des Mondes" freuen. Hinzu kommen "Das Eismeer" aus dem Bestand der Kunsthalle und natürlich der "Wanderer über dem Nebelmeer" - den die Hamburger stolz als ihre "Mona Lisa" bezeichnen.

In einem zweiten Ausstellungsteil werden Friedrichs Werke von zeitgenössischen Arbeiten und damit auch mit einem Blick auf die so dringende Frage des Klimawandels ergänzt.

Ein zeitgenössischer Blick auf die Beziehung zwischen Mensch und Umwelt

Der "Wanderer über dem Nebelmeer" gilt als Aushängeschild für Friedrichs Werk und die Sammlung der Hamburger Kunsthalle.
Der "Wanderer über dem Nebelmeer" gilt als Aushängeschild für Friedrichs Werk und die Sammlung der Hamburger Kunsthalle.  © Marcus Brandt/dpa
Im vergangenen März hatten Aktivist*innen der Letzten Generation einen Anschlag auf den "Wanderer über dem Nebelmeer" in der Hamburger Kunsthalle inszeniert.
Im vergangenen März hatten Aktivist*innen der Letzten Generation einen Anschlag auf den "Wanderer über dem Nebelmeer" in der Hamburger Kunsthalle inszeniert.  © Letzte Generation

"Die Ausstellung bietet die Möglichkeit, mal darüber nachzudenken, was denn heute die Positionen sind, die eine große Wirkung auf unsere Zeit haben", sagte Kultursenator Carsten Brosda (49) am Mittwoch. Auch Caspar David Friedrich sei schließlich nicht von seinen Zeitgenossen verstanden worden.

"Man kann das als eine Ermunterung verstehen, mutig zu sein, einen neuen Blickwinkel in eine gesellschaftliche Situation hineinzubringen und sich auch nicht davon beirren zu lassen, wenn die Zeitgenossen nicht alle sofort in Jubelschreie ausbrechen", so Brosda weiter.

Eine Aussage, die wohl auch die Aktivist*innen der Letzten Generation unterschreiben dürften: Erst im März dieses Jahres hatten sie einen Anschlag auf den "Wanderer über dem Nebelmeer" in der Hamburger Kunsthalle inszeniert. Sie überschütteten eine Abbildung des Werkes mit Asche aus der Sächsischen Schweiz, in der im vorherigen Sommer verheerende Waldbrände gewütet hatten. Beschädigt wurde der echte "Wanderer" dabei aber nicht.

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Noch bis April ist die Ausstellung in Hamburg zu sehen. Sie ist täglich (außer montags) von 10 bis 19 Uhr, donnerstags bis 21 Uhr geöffnet. Für den Besuch ist ein Zeitfenster-Ticket notwendig.

Die Eröffnung mit dem Bundespräsidenten wird am Mittwoch ab 19 Uhr hier live übertragen.

Titelfoto: Marcus Brandt/dpa

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