Reeperbahn Festival eröffnet: 320 Acts verwandeln Hamburg in "Musikhauptstadt Europas"

Hamburg - Mit feurigen Reden, explosiven Performances und wichtigen Botschaften wurde am heutigen Mittwochabend das 18. Reeperbahn Festival in Hamburg offiziell eröffnet.

Staatsministerin für Kultur und Medien Claudia Roth (68, Bündnis 90/Die Grünen) spricht bei der Eröffnung des Reeperbahn-Festivals.
Staatsministerin für Kultur und Medien Claudia Roth (68, Bündnis 90/Die Grünen) spricht bei der Eröffnung des Reeperbahn-Festivals.  © Christian Charisius/dpa

Unter anderem eröffnete Bürgermeister Peter Tschentscher (57, SPD) ab 18 Uhr das Festival im Stage Operettenhaus und freute sich in seiner Begrüßungsrede darüber, dass die Hansestadt erneut die "Musikhauptstadt Europas" sei.

"50.000 Gäste werden in Hamburg erwartet. Rund 4000 Fachleute werden über das Musikgeschäft und wichtige Zukunftsthemen diskutieren: Nachhaltigkeit, Vielfalt und Gleichberechtigung", erklärte der 57-Jährige.

Claudia Roth (68), Staatsministerin für Kultur und Medien, zeigte in ihrer Rede Feuereifer und sich selbst zum Teil hochemotional.

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Das Reeperbahn Festival sei ein Festival, "das uns einmal mehr die Stimmen und den Klang unserer Gesellschaft präsentiert. Die Stimmen und den Sound unserer Demokratie: jung, divers, queer, avantgardistisch und kreativ."

Sie sei froh, dass das Reeperbahn Festival die Vielfalt feiere. "Es stellt sie in den Mittelpunkt, weil sie dahin gehört. (...) Sie ist zentral für unsere Gesellschaft, für unsere Demokratie und befähigt uns, in gegenseitigem Respekt und Achtung miteinander zu leben."

Und weiter: "Wir brauchen Festivals wie das Reeperbahn Festival gerade in einer Zeit, in der unsere Demokratie von Rassisten und denen die sich der Rechtsstaatlichkeit entziehen angegriffen wird." Belohnt wurde die Politikerin mit einem donnernden Applaus.

Arlo Parks stand am Mittwochabend gleich zweimal auf der Bühne

Die britische Sängerin Arlo Parks (23) präsentierte beim Opening gleich zwei Songs.
Die britische Sängerin Arlo Parks (23) präsentierte beim Opening gleich zwei Songs.  © Christian Charisius/dpa

Höhepunkt des Abends: Na klar, die Bands.

Darunter eine explosive Performance von Valentina Luz (26), die die Eröffnung mit Konfettikanonen für gut 20 Minuten lahmlegte – es musste erst einmal wieder für Ordnung gesorgt werden – Gert und natürlich der Star des Abends: Arlo Parks (23), die gleich zweimal am Mittwochabend auf der Bühne stand.

Ein weiteres Highlight: Comedienne Enissa Amani (41), die es schaffte "ihr" Publikum bilingual zum Lachen zu bringen! Gesprochen wurde am Mittwochabend grundsätzlich auf Englisch.

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Enissa sah das nicht ein und zündete den ein oder anderen deutschen Gag, den sie wiederum ins Englische übersetzte.

In diesem Jahr werden 320 Acts aus 40 Ländern erwartet

Aminata Belli (31) startete 2015 ihre Moderationskarriere auf dem Reeperbahn Festival.
Aminata Belli (31) startete 2015 ihre Moderationskarriere auf dem Reeperbahn Festival.  © TAG24/Franziska Rentzsch

Unter den Gästen im Stage Operettenhaus war am Mittwochabend auch Moderatorin Aminata Belli, die vor allem ihre Freundin und Kollegin Hadnet Tesfai (44) anfeuerte.

Sie selbst stand bereits 2015 beim Reeperbahn Festival mit ihrer allerersten Moderation vor Publikum auf der Bühne. "Deshalb habe ich hier gerade ganz nostalgische Gefühle", sagte Belli zu TAG24.

Insgesamt werden in den rund 60 Clubs in St. Pauli und in der Elbphilharmonie rund 320 Acts aus 40 Ländern auf der Bühne stehen.

Beim Nachwuchspreis des Festivals, dem Anchor-Award, stehen außerdem sechs Bands und KünstlerInnen im Wettbewerb. Darunter auch der Hamburger Sänger Felix Dautzenberg (19) alias Berq, der insgesamt zwei Auftritte auf dem diesjährigen Reeperbahn Festival hat.

"Ich bin hier früher immer drübergewackelt, aber dieses Jahr nehme ich das zum ersten Mal bewusst wahr", sagte er zu TAG24. "Ich spiele im Gruenspan, was natürlich ganz toll ist als Hamburger, da spielen zu dürfen."

Zur Jury gehört in diesem Jahr auch die Sängerin Katie Melua (39): "Musik kann die Welt zu einem besseren Ort machen. Das wissen wir alle", sagte sie zur Eröffnung. "Man kann seine Musik für politische Botschaften und für Empowerment nutzen."

Titelfoto: Christian Charisius/dpa

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