Amphibienwanderung hat begonnen: Massensterben auf Hamburgs Straßen

Hamburg - Da sich derzeit Frösche, Kröten und Molche auf den Weg in ihre Laichgebiete machen, appellieren Umweltschützer an die Bevölkerung, Rücksicht auf die Tiere zu nehmen.

Ein Kröten-Pärchen sitzt auf einer Straße vor einem Autoreifen.
Ein Kröten-Pärchen sitzt auf einer Straße vor einem Autoreifen.  © Daniel Bockwoldt/dpa

Die Amphibienwanderung hat begonnen, die ersten Tiere haben sich auf den Weg zu ihren Laichgebieten gemacht, erklärt Wolfram Hammer, Experte für Amphibienschutz, vom BUND Hamburg.

"An unserem Amphibienzaun an den Volksdorfer Teichwiesen konnten wir in den letzten Tagen bereits über 100 Tieren sicher über den viel befahrenen Waldweg helfen. Wenn die Abende noch milder werden und die Straßen nachts feucht genug sind, wird die Massenwanderung einsetzen - und damit leider auch das Massensterben", so Hammer weiter

Zu Tausenden werden die Tiere überfahren, heißt es in einer Mitteilung des BUNDES. "Durch den massiven Ausbau des Straßennetzes sind viele Naturräume und damit auch die Wanderrouten der Amphibien zerschnitten."

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Der zum Teil kilometerlange Weg werde zu einer zusätzlichen Gefahr für die sowieso schon sinkenden Bestände der Amphibien in Hamburg.

Abendliche Autofahrten sollen vermieden werden

Erdkröten hocken in einem Eimer vor einem Fangzaun zwischen einem Wald und einer Straße.
Erdkröten hocken in einem Eimer vor einem Fangzaun zwischen einem Wald und einer Straße.  © Rolf Vennenbernd/dpa

Der BUND ruft nun dazu auf, in den nächsten Wochen abendliche Autofahrten möglichst zu vermeiden. Auch mit dem Fahrrad solle sehr aufmerksam gefahren werden.

Grundsätzlich sollten Autofahrende Nebenstrecken und bekannte Brennpunkte der Amphibienwanderung komplett meiden.

Dazu gehören unter anderem:

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  • Blankenese: Mühlenberger Weg
  • Finkenwerder: Kirchenaußendeichsweg und Westerdeich höhe Wiet
  • Harburg: Großmoordamm, Neuländer Elbdeich, südlicher Abschnitt des Falkenbergwegs und angrenzendes Straßennetz bis zum Heidblick
  • Niendorf: Bayenweg, Rahweg
  • Volksdorf: Waldweg und Saseler Weg (Bereich Volksdorfer Teichwiesen), auf dem Rapsfeld
  • Wittenbergen: Wittenbergener Weg, Rissener Ufer, Falkensteiner Ufer

"Wir rufen auch dazu auf, gefundene Kröten in Sicherheit zu bringen, indem sie vorsichtig angefasst und in deren Laufrichtung über die Straße getragen werden", ergänzt Hammer.

Auf dem eigenen Grundstück sollten "Amphibienfallen" wie Schächte und Halterungen für Wäschespinnen abgedeckt werden. Kellerabgänge sollten täglich kontrolliert werden, um eventuell dort gefangene Amphibien zu befreien.

Weitere Informationen findet Ihr unter bund-hamburg.de.

Titelfoto: Daniel Bockwoldt/dpa

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