Hamburg - Rund 120 Biker haben am Samstag in Hamburg-Neuenfelde mit einem Rideout Marcel B. (†18) gedacht, der vor einem Jahr tödlich verunglückte. Seine Mutter richtete einen Appell an Motorradfahrer.

Die Motoren donnerten, als die Kolonne am Nincoper Deich dorthin fuhr, wo am 24. Juni 2024 das Leben von Marcel B. tragisch endete.

An der liebevoll gestalteten Gedenkstätte direkt an der Straße wartete schon die Familie. Mutter Nicole B. (52), Vater Marco B. (54)., die Großeltern, Cousins und Cousinen. Als sie all die Menschen sahen, die dem Aufruf gefolgt waren, flossen Tränen der Rührung.

Dort hielten die Motorradfahrer gegen 15 Uhr an, legten Blumen nieder, zündeten Kerzen an und verweilten für einen Moment im stillen Gedenken an den jungen Mann, der hier sein Leben verlor. Unter ihnen war auch Alizia-Noa (19), die bei der Unfallfahrt mit auf dem Motorrad saß und schwer verletzt wurde.

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Organisiert wurde die Fahrt von Malina, der damaligen Freundin von Marcel B., und Timon, einem Freund der Familie.

"Es ist sehr rührend, dass auch so viele Fremde gekommen sind, um ihm zu gedenken. Es ist toll, wie die Community zusammenhält" sagte Nicole B., Mutter des Verunfallten, mit tränenerstickter Stimme gegenüber TAG24.

Die 52-Jährige fährt jeden Tag zur letzten Ruhestätte ihres Sohnes, in ihrer Trauer stehe sie noch ganz am Anfang, erzählte sie. "Ich sehe es jeden Tag. Es fühlt sich an, als wäre es gerade passiert. Wir warten immer noch darauf, dass Marcel zur Tür hereinkommt", so die trauernde Mutter.

Durch den Unfall habe die Familie eine starke Verbindung zu den engsten Freunden von Marcel B. aufgebaut. "Das ist einfach schön. Und hilft, glaube ich, hoffe ich, beiden Seiten", so Nicole B.

Und dann richtete sie noch einen Appell an die Motorradfahrer. "Ich wünsche niemandem, dass er durch so etwas durch muss. Aber leider erfährt man tagtäglich davon, dass Motorradfahrer, nicht nur junge, auch durchaus erfahrene Fahrer, zum Teil unverschuldet tödlich verunglücken", sagte die 52-Jährige.

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Das sei furchtbar und daher habe sie einen Wunsch: "Allen Fahrerinnen und Fahrern sollte bewusst sein, dass das Leben endlich ist. Und sie sollen Spaß haben am Fahren, aber auch immer achtsam sein."

All jene, die sich am Rideout beteiligt haben und die von Trauer geprägten Gesichter der Familie gesehen haben, werden vor der nächsten Kurve mit Sicherheit etwas Gas wegnehmen.