Neuer Rekordmonat seit Corona: Tourismus-Boom am Flughafen

Hamburg - Fernweh in Hamburg! Das macht sich besonders am Hamburger Flughafen bemerkbar. Insgesamt wurden in diesem Oktober 1,45 Millionen Passagiere gezählt - so viele wie seit 2019 nicht mehr! Hedonismus vor Klimaschutz?

Fast 1,5 Millionen Passagiere zählte der Hamburger Flughafen im Oktober. Das sind fast so viele wie vor Corona.
Fast 1,5 Millionen Passagiere zählte der Hamburger Flughafen im Oktober. Das sind fast so viele wie vor Corona.  © Oliver Sorg

Wie Hamburg Airport am Freitag mitteilte, verzeichnete der norddeutsche Flughafen im Oktober gleich mehrere Rekordwerte.

Neben den meisten Passagieren seit 2019 wurde mit 342.000 Fluggästen am ersten Herbstferienwochenende ein neuer Wochenhöchstwert erzielt und auch am Freitag, dem 13. mit 56.500 Reisenden der bislang stärkste Tag gemessen.

Doch sollte es im Zuge der wachsenden Angst vor dem nicht zu stoppenden Klimawandel nicht eigentlich anders aussehen?

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Wieso sind die Gates und Terminals weiterhin so voll - fast schon voller denn je?

Kommunikationsleiterin des Flughafens Hamburg, Katja Bromm, erklärt sich die Rekordzahlen wie folgt: "Die Norddeutschen wollen mobil sein, sie wollen einfach verreisen! Ausschlaggebend für die Zahlen waren die Herbstferien, in denen viele Hamburger vor allem in den Süden geflogen sind."

Beliebte Reiseziele seien dabei vor allem Mallorca, die Kanaren, Griechenland oder die Türkei gewesen.

Jeder dritte Koffer wurde im Oktober über die "Self Service Drop Off"-Schalter abgegeben.
Jeder dritte Koffer wurde im Oktober über die "Self Service Drop Off"-Schalter abgegeben.  © Oliver Sorg

Damit diese Masse an Passagieren in Zeiten von Personalmangel so bedient werden kann, dass jeder Einzelne pünktlich am Gate sitzt, wenn der Flieger mit dem Boarding startet, gibt es inzwischen viele "Self Service"-Optionen am Terminal.

Beispielsweise werde das seit April 2023 eingeführte "Slot & Fly" immer besser angenommen.

Mehr als eine halbe Million Mal sei der Service mit einem garantierten Zugang zur Sicherheitskontrolle innerhalb von 15 Minuten gebucht worden.

Auch jeder dritte Koffer werde am Automaten inzwischen selbst aufgegeben, heißt es.

Hedonismus vor Klimaschutz?

Auf Sylt hatten die Klimaaktivisten der "Letzten Generation" einen Privat-Jet aus Protest bereits mit oranger Farbe besprüht.
Auf Sylt hatten die Klimaaktivisten der "Letzten Generation" einen Privat-Jet aus Protest bereits mit oranger Farbe besprüht.  © Julius Schreiner/TNN/dpa

Doch die Frage ist: Zählen zu diesen unzähligen Flügen im Oktober nur die Linienflüge, die Passagiere in den wohlverdienten Urlaub bringen, oder auch die, die für ein Wochenende mit ihrem Privat-Jet nach Sylt abhauen?

Schließlich fliegen laut einer Statistik rund 30 Privatflüge von Hamburg los. Darunter viele, die die norddeutsche Urlaubsinsel als Ziel haben. Das hatte der NDR Anfang Juli dieses Jahres berichtet.

Während in Frankreich Kurzstreckenflüge bereits verboten sind, soll beispielsweise auch in Amsterdam ein Privatflieger-Verbot kommen.

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In Hamburg scheint das erst einmal nicht geplant zu sein. Der Senat betonte dazu bereits im Sommer gegenüber der Linken, dass solche Flieger sehr wohl eine wichtige Berechtigung hätten, insbesondere hinsichtlich der medizinischen Versorgung.

Dennoch: Hamburgerinnen und Hamburger sehen das offenbar etwas anders. Vor allem die Tausenden Privat-Jets pro Jahr, die für Lärm und schlechte Luft vor der Haustür sorgen, scheinen unangenehm aufzustoßen.

Titelfoto: Oliver Sorg

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