Premiere in der Elbphilharmonie: Shahak Shapira, Filiz Tasdan, Till Reiners und Co. reißen die Bühne ab

Hamburg - Dort, wo sonst vor allem die Stars der Klassik ihr Publikum verzaubern, rissen am Samstagabend wohl zum ersten Mal überhaupt Stand-Up-Comedians die Bühne des großen Saals der Elbphilharmonie in Hamburg ab. Glücklicherweise nicht wortwörtlich.

V.l.n.r.: Erika Ratcliffe, Aurel Mertz (34), Alex Stoldt (24), Julian Heun (34), Shahak Shapira (35), Till Reiners (38), Filiz Tasdan (41) und Hinnerk Köhn (29).
V.l.n.r.: Erika Ratcliffe, Aurel Mertz (34), Alex Stoldt (24), Julian Heun (34), Shahak Shapira (35), Till Reiners (38), Filiz Tasdan (41) und Hinnerk Köhn (29).  © Daniel Dittus

Vor ausverkauftem Haus führte Hinnerk Köhn (29) ab Punkt 20 Uhr samt DJ an seiner Seite durch den Abend. Der 29-Jährige zeigte nicht nur, dass er ein geborener Moderator ist, sondern sorgte mit seinen eigenen Stand-ups in den Slots zwischen den eigentlichen Stars des Slams für Stimmung im Saal.

Die Namen auf der Gästeliste konnten sich eben so sehen lassen, wie Hinnerks dreiteiliger Anzug inklusive Lackschuhe:

Nach Filiz Tasdan (41), die den Abend trotz Hexenschuss eröffnete - immerhin sorgte dieser gemeine Vorfall, offenbar während einer Massage, noch für ein grandioses Bit - durften auch Alex Stoldt (24), Aurel Mertz (34) und Überraschungsgast Poetry-Slammer Julian Heun (34), der eine Art Brandrede hielt und "Freiheit für Reinickendorf" forderte, nicht fehlen.

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Zwar versprach Shahak Shapira (35) während seiner Nummer den Nahost-Konflikt lösen zu wollen, was er laut aktueller Nachrichtenlage leider nicht schaffte, dafür konnte er aber einen 15-Jährigen im Publikum über den sogenannten Womanizer - ein gehypter Vibrator - aufklären. Immerhin.

Auch bei der Wienerin Erika Ratcliffe wurde, wie nicht anders zu erwarten, das Thema Sex alles andere als ausgespart. Sie stellte eine gewisse Gemeinsamkeit zwischen einer Geburt und Analverkehr fest.

Danach dürften die Eltern des Minderjährigen einiges zu (er)klären gehabt haben.

Hinnerk Köhn war schon am Freitag "ready"

Hinnerk Köhn (29) führte am Samstag durch den Abend.
Hinnerk Köhn (29) führte am Samstag durch den Abend.  © Daniel Dittus

Elbphilharmonie: Ein Abend der nach Wiederholung ruft

Till Reiners (38) beendete am Samstag den Slam, wie auch offenbar seine Familienplanung..
Till Reiners (38) beendete am Samstag den Slam, wie auch offenbar seine Familienplanung..  © Daniel Dittus/PR

Anders, als seine Kollegen sprach Till Reiners (38), frischer Preisträger des Bayerischen Kabarettpreises, nicht über Sex, sondern über das, was daraus entstehen kann. Kinder. Ob die wohl wirklich gebraucht werden, um selbst ein erfülltes Leben zu führen? Davon scheint der 38-Jährige nicht sonderlich überzeugt zu sein.

Es war ein Abend, wie ihn die Elbphilharmonie wohl noch nie erlebt hat, aber hoffentlich erneut erleben wird.

Ein Abend der ersten Male. Auch für den ein oder anderen aus dem Publikum, der oder die sich nur eine günstige Karte gekauft hatte, um den großen Saal einmal von innen sehen zu können. Offenbar konnte das Programm aber überzeugen. Gegangen ist nach der Pause nämlich keiner.

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Sechs Comedians à 15 Minuten, plus Special Guest. Kein Wettbewerb, einfach nur eine gute Zeit haben, lautete das erklärte Ziel des Abends. Ein Ziel das, wie der Applaus und die gute Stimmung im Saal zeigten, zu 100 Prozent erreicht wurde. Ob in der Elphi jemals zuvor so laut, dreckig und herzlich gelacht wurde?

Vielleicht ein kleiner Wermutstropfen: Außer Filiz und Erika hatten es am Samstag keine weiteren Comediennes auf die Bühne geschafft. Vielleicht beim nächsten Mal.

Titelfoto: Daniel Dittus

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