"Molotow" bekommt verlängerte Galgenfrist

Hamburg - Das "Molotow" darf etwas länger als bisher gedacht weitermachen und bekommt politischen Rückenwind. Ob der was bringt?

Das "Molotow" kann bis Jahresende geöffnet bleiben. (Archivbild)
Das "Molotow" kann bis Jahresende geöffnet bleiben. (Archivbild)  © Gregor Fischer/dpa

Der von der Schließung bedrohte Hamburger Musikclub kann vorerst am Nobistor auf St. Pauli bleiben – zumindest bis Jahresende.

Eine entsprechende Vereinbarung hätten Vermieter und Clubbetreiber in Gesprächen zusammen mit Bezirk und Kulturbehörde getroffen, sagte Kultursenator Carsten Brosda (49, SPD) am Mittwoch in der Bürgerschaft. "Damit haben wir Zeit gewonnen, um, eine langfristige Lösung für das Molotow zu finden."

Kurz vor Weihnachten war dem "Molotow" der Mietvertrag zum 30. Juni gekündigt worden, weil an der Stelle ein neues Hotel entstehen soll. Dies hatte in der Stadt zu einer Diskussion um den Erhalt der Clubkultur geführt. Kurz vor Silvester waren mehr als Tausend Menschen dafür auf die Straße gegangen.

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Am Mittwoch hat sich auch die Bürgerschaft mit breiter Mehrheit für den Erhalt der Clubs in Hamburg ausgesprochen. SPD, Grüne, CDU und Linke hatten zuvor ähnlich lautende Anträge gestellt. "Ich freue mich über das klare Signal der Bürgerschaft für die Livemusikkultur in Hamburg", sagte Brosda. "Wir brauchen diese gesellschaftliche Übereinkunft, damit wir Clubs langfristig sichern können. Denn Clubs sind Teil unseres Kulturlebens."

Das Molotow soll eigentlich an seinen ursprünglichen Standort auf dem Areal der ehemaligen Esso-Häuser an der Reeperbahn zurückkehren. Doch der geplante Bau des sogenannten neuen Paloma-Viertels verzögert sich seit Jahren.

Titelfoto: Gregor Fischer/dpa

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