Von Jens Albes
Wiesbaden - Gut zwei Jahre nach dem Terrormassaker in Israel hat Hessens Landtagspräsidentin Astrid Wallmann (46, CDU) beschlossen, die seit dem vor dem Parlament aus Solidarität mit dem jüdischen Staat gehisste Israel-Flagge einzuholen.
Das soll laut einem Landtagssprecher am Donnerstagabend in Wiesbaden geschehen. Wallmann begründete diesen Schritt mit der Freilassung der letzten noch lebenden israelischen Geiseln.
Die Flagge war wiederholt attackiert worden. Sie wurde abgerissen, auch wurde versucht, sie anzuzünden. Der Bürgersteig davor wurde mit einer Parole beschmiert.
Nach Auskunft des Polizeipräsidiums in Wiesbaden ermittelt in all diesen Fällen weiterhin der Staatsschutz. Noch gebe es keine konkreten Tatverdächtigen. Zeugen sollten sich melden.
Laut dem Landtag gab es hinsichtlich der Israel-Fahne auch kritische Zuschriften wegen der israelischen Kriegsführung im Gazastreifen.
Gespräch mit israelischer Generalkonsulin
Wallmann bekräftigte bei einem Treffen mit der israelischen Generalkonsulin Talya Lador-Fresher (63) und dem Vorsitzenden des Landesverbands der jüdischen Gemeinden in Hessen, Daniel Neumann (51), die Verbundenheit zu Israel und den hiesigen Jüdinnen und Juden.
Neumann erklärte, Landesregierung und Landtagspräsidentin hätten "in den letzten zwei Jahren durch das Hissen der Israelfahne im wahrsten Sinne des Wortes Flagge gezeigt. Gegen Widerstände und trotz Protesten. Und für Israel, für die von der terroristischen Hamas verschleppten Geiseln und für die jüdische Gemeinschaft in Hessen."
Dafür seien die hiesigen jüdischen Gemeinden sehr dankbar - in der Hoffnung auf einen nun dauerhaften Frieden im Nahen Osten.
Bei dem von Terroristen der Hamas und anderer Organisationen verübten Massaker am 7. Oktober 2023 in Israel waren rund 1200 Menschen getötet und mehr als 250 weitere als Geiseln verschleppt worden.
Bei massiven israelischen Angriffen im Gazastreifen wurden anschließend nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde mehr als 68.500 Menschen getötet.