"Lego-Oma" stellt Rolli-Rampen in Hongkong vor: Weltrekord geplant

Von Michael Bauer

Hanau/Hongkong - Die Rampen nach der Idee der Hanauer "Lego-Oma" sollen nun auch in Fernost Rollstuhlfahrerinnen und -fahrern den Zugang zu Gebäuden erleichtern.

Am kommenden Wochenende stellt "Lego-Oma" Rita Ebel ihre Rolli-Rampen bei einem Kongress in Hongkong vor.
Am kommenden Wochenende stellt "Lego-Oma" Rita Ebel ihre Rolli-Rampen bei einem Kongress in Hongkong vor.  © Arne Dedert/dpa

Vom 11. bis 12. Juli wird Rita Ebel ihre Idee in Hongkong bei einem internationalen Kongress zum Thema Inklusion präsentieren - und bei dieser Gelegenheit auch einen Rekordversuch begleiten.

"Ich freue mich, dass ich so eine tolle Aktion starten kann und dass ich auf der Reise von meiner Enkelin begleitet werde", sagt die 67-Jährige der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Etwas aufgeregt sei sie allerdings auch, weil sie einen Vortrag samt Diashow halten werde, räumt sie ein.

In vielen deutschen Städten und auch in Frankreich, Italien, Österreich und Spanien sorgen die bunten Auffahrten inzwischen dafür, dass hohe Stufen vor Läden, öffentlichen Gebäuden oder in privaten Häusern kein unüberwindbares Hindernis für Menschen in Rollstühlen - aber auch mit Rollatoren und Kinderwagen - mehr darstellen. Nun erreicht das Konzept China.

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Ausrichter des Kongresses in der Hongkong Baptist University ist die Nichtregierungsorganisation "Wheel for Oneness" (WFO). "Die WFO-Leute hatten Anfang des Jahres bei mir wegen einer Bauanleitung angefragt", berichtet Ebel.

Kurz darauf hätten sie dann die Idee für den Rekordversuch vorgetragen. Und die "Lego-Oma" aus Hanau sollte als Ehrengast dabei sein.

So breit soll die "größte Lego-Rampe der Welt" werden

Mittlerweile hat Ebel bereits über 100 der praktischen Rampen gebaut und ausgeliefert.
Mittlerweile hat Ebel bereits über 100 der praktischen Rampen gebaut und ausgeliefert.  © Helmut Fricke/dpa

Die breiteste Lego-Rampe der Welt soll 30 Meter breit und zehn Zentimeter hoch werden. "Die WFO-Mitglieder in Hongkong haben schon verschiedene Musterrampen gebaut und eine Menge Schüler und Studenten für das kommende Wochenende mobil gemacht" freut sich Ebel. "Ich bin schon sehr gespannt."

Der Rekordversuch ist eher inoffizieller Natur; vom Guinness Buch der Rekorde wird keine Aufsicht anwesend sein.

Weil in Hongkong niemand eine Auffahrhilfe für Rollstühle mit diesen Ausmaßen braucht, wird die Rampe nach dem Rekordversuch wieder auseinandergebaut.

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Die Legosteine stehen dann als Ausgangsmaterial für passgenaue Rampen zur Verfügung, die an Geschäfte und Gastronomiebetriebe vor Ort gespendet werden sollen.

"Lego-Oma" baute schon mehr als 100 Rampen - alle ehrenamtlich

Die "Lega-Oma" in ihrem Hanauer Ladengeschäft bei der Arbeit.
Die "Lega-Oma" in ihrem Hanauer Ladengeschäft bei der Arbeit.  © Michael Bauer/dpa

Die 67-Jährige hat zusammen mit Helferinnen und Helfern schon mehr als 100 Auffahrrampen aus Legosteinen für Rollstuhlfahrende gebaut, an Kinder mit Behinderungen verschenkt sowie an Läden und Lokale geliefert.

Daher wird sie "Lego-Oma" genannt und ist weit über die Grenzen Hanaus hinaus bekannt.

Ebel ist seit einem Autounfall im Jahr 1994 querschnittsgelähmt. Die "Lego-Oma" und ihr Team bauen die handgefertigten Einzelstücke in ihrem Ladengeschäft in der Hanauer Innenstadt.

Titelfoto: Bildmontage: Michael Bauer/dpa, Arne Dedert/dpa

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