Heute vor 103 Jahren, am 26. November 1922, konnten Archäologen nach langer Suche den ersten Blick auf das Grab des Tutanchamun, dem altägyptischen König, werfen. Es war erst diese Entdeckung, die den Pharao weltbekannt machte.
Welche Ereignisse sich außerdem jähren, erfährst Du auf: heute vor … Jahren.
So kam es zur Entdeckung
Bis zu diesem Erfolg suchte Archäologe Howard Carter bereits fünf Jahre im Tal der Könige in West-Theben erfolglos nach dem Grab. Nur noch den kommenden Winter gab er sich für den Fund. Im Herbst dann der Durchbruch: Mit einer Treppe, die in den Boden führte, entdeckte er den Eingang zum Grab (Abkürzung "KV62" für Kings' Valley).
Am 4. November 1922 wurde dieser freigelegt, jedoch bis zur Ankunft des Geldgebers Lord George Herbert von Carnarvon zunächst wieder zugeschüttet.
Mit ihm zusammen öffnete das Ausgrabungsteam um Carter am 24. und 25. November den Eingang und fand eine zweite versiegelte Tür.
Durch ein Loch in dieser wurde am 26. November 1922 zum ersten Mal ein Blick auf die bisher unentdeckte Vorkammer und ihre Schätze geworfen.
Übrigens: Da noch nie zuvor ähnliche Schätze und Artefakte gefunden wurden, galt Carter durch diese Entdeckung als bekanntester in Ägypten aktiver Archäologe. Dabei hatte er gar keine akademische Ausbildung, sondern war eigentlich schon als 17-Jähriger als Zeichner bei Ausgrabungen dabei. Mit der Zeit bildete er sich selbstständig zum Ägyptologen fort.
Das wurde in den Kammern des Grabes von Tutanchamun gefunden
In den folgenden Wochen bis Monaten wurde bis in die eigentliche Grabkammer vorgedrungen und etwa 3000 Artefakte ausgeräumt - darunter Gold, Schmuck, Kleidung, Möbel, Wächterstatuen und Waffen, aber auch die berühmte elf Kilogramm schwere Totenmaske des Kindkönigs.
Einzig die Mumie des Königs im steinernen Sarkophag und äußeren vergoldeten Holzsarg wurde zurückgelassen und kann heute vor Ort besichtigt werden.
Mehrere tausend Objekte mussten einzeln fotografiert, dokumentiert und anschließend über Jahre hinweg katalogisiert werden.
Bei der Dokumentation aller einzelnen Funde vor Ort half der Fotograf Harry Burton, der vom Metropolitan Museum of Art in New York geschickt wurde.
Der Fluch des Pharao
Mit der spektakulären Entdeckung verbreitete sich der Mythos vom Fluch des Pharao. Demnach sollen die Gräber der Pharaonen mit Flüchen gegen Eindringlinge geschützt worden sein.
Anlass zur Annahme waren die vielen verschiedenen Todesfälle Beteiligter in den folgenden Jahren.
Allen voran war es Lord Carnarvon, der am 5. April 1923 an einer Sepsis infolge eines Insektenstiches verstarb. In diesem sowie in folgenden Jahren verstarben mehrere Menschen, die bei oder nach der Graböffnung vor Ort gewesen waren - an verschiedenen Krankheiten bis hin zu Suizid.
Historisch belegt ist der Fluch nicht, jedoch trug der Mythos wesentlich dazu bei, Tutanchamun zur Legende zu machen.