Heute vor 144 Jahren: Berühmteste Schießerei im Wilden Westen fordert drei Tote

Heute vor 144 Jahren, am 26. Oktober 1881, verwandelte sich die kleine Stadt Tombstone (Arizona, USA) in ein Schlachtfeld - und schrieb Geschichte. Die berüchtigte Schießerei am O.K. Corral dauerte nur 30 Sekunden, forderte jedoch drei Tote und wurde so zum berühmtesten Duell des Wilden Westens.

Interessante historische Ereignisse gibt es hier: Heute vor ... Jahren.

Nachgestellte Szene der Schießerei am O.K. Correl.  © 123rf/quasargal

Im Zentrum des Konflikts standen acht Personen: Die drei Earp-Brüder Wyatt, Virgil und Morgan, unterstützt von ihrem Freund Doc Holliday auf der einen Seite sowie die Cowboys um Ike und Billy Clanton und die Brüder Frank und Tom McLaury auf der anderen Seite.

Monatelange Spannungen zwischen den Gesetzeshütern und einer Gruppe von Outlaws um Recht, Macht und Kontrolle über Tombstone eskalierten schließlich am 26. Oktober 1881.

Am hellichten Tag, zwischen 14 Uhr und 15 Uhr trafen die Männer in der Fremont Street an der Ecke 3rd Street nahe dem Pferdeverschlag namens O.K. Corral ("Old Kindersley" Mietstall) aufeinander. In weniger als einer Minute sollen etwa 30 Schüsse abgefeuert worden sein. Billy Clanton und die McLaury-Brüder starben, die Earps blieben zum Teil unverletzt.

Heute vor ... Jahren Heute vor 71 Jahren: Ein Land bekommt seine Souveränität zurück

Die Auseinandersetzung machte die Beteiligten zu Legenden. Wer jedoch den ersten Schuss abgab, ist bis heute umstritten.

Anzeige

Mythos vs. Realität

Zeitungsbericht über die Schießerei in Tombstone (1881).  © (unknown)/Public domain/via Wikimedia Commons

Die Schießerei am O.K. Corral wurde durch Zeitungsartikel und später durch Filme wie "Gunfight at the O.K. Corral" (1957), "Tombstone" (1993) oder "Wyatt Earp" (1994) weltweit bekannt. Allerdings wurde die Geschichte oft dramatischer inszeniert, als sie tatsächlich war und machte die Akteure zu Ikonen des Wilden Westens.

Ein Blick in zeitgenössische Berichte zeigt jedoch: Die Realität war weit weniger klar. Die Grenze zwischen Gesetzeshütern und Gesetzlosen war oft nur ein schmaler Grat.

Wyatt Earp (1848 bis 1929) selbst war nicht nur Marshal, sondern unter anderem auch Glücksspieler, Geschäftsmann und Kleinkrimineller - alles andere als ein makelloser Held. Doc Holliday (1851 bis 1887), eigentlich studierter Zahnarzt, avancierte zum professionellen Pokerspieler und war ebenfalls in mehrere Konflikte verwickelt.

Heute vor ... Jahren Heute vor 56 Jahren: Ein Wendepunkt in Deutschlands Geschichte

Die selbsternannten Gesetzeshüter kämpften letztlich nicht nur gemeinsam gegen Gesetzlosigkeit, sondern auch für ihren eigenen Ruf - in einer Zeit, in der Revolver, Mut und Rache über Recht und Ordnung entschieden.

Der O.K. Corral heute: Tombstone lebt vom Mythos. Regelmäßig finden Nachstellungen der Schießerei statt und lassen Touristen somit auf den Spuren der Revolverhelden wandeln. Der Ort wurde zum Symbol für den Wilden Westen - roh, romantisiert und brutal zugleich.

Mehr zum Thema Heute vor ... Jahren: