Heute vor 36 Jahren: 20 Dresdner schreiben Geschichte

Heute vor 36 Jahren, am 8. Oktober 1989, gründete sich die Dresdner "Gruppe der 20" spontan aus einer Demonstration heraus. Das Ereignis war ein bedeutendes Signal für die gesamte DDR und ein Meilenstein für die friedliche Revolution.

8. Oktober 1989: Dresdner "Gruppe der 20" gründet sich

Auf der Prager Straße begann am 8. Oktober 1989 die friedliche Revolution in Dresden.
Auf der Prager Straße begann am 8. Oktober 1989 die friedliche Revolution in Dresden.  © unsplash/Dominik Ferl

Im Zuge der Montagsdemonstrationen 1989/1990 kam es auch in Dresden wiederholt zu Polizeigewalt. Entsprechend angespannt war die Lage, als am 8. Oktober 1989 ein Demonstrationszug vor dem Hauptbahnhof auf der Prager Straße von Polizisten gestoppt wurde.

Die von der Polizei eingekesselten Demonstranten saßen friedlich auf dem Boden und warteten gespannt, als sich die römisch-katholischen Kapläne Frank Richter und Andreas Leuschner erhoben, auf die Polizeikette zugingen und das Gespräch suchten.

Man einigte sich darauf, dass etwa 20 weitere Demonstranten vorkommen und erklären, was sie wollen. Die sogenannte "Gruppe der 20" gründete sich dann spontan aus der Demonstration heraus, um am nächsten Tag mit den örtlichen Behörden zu verhandeln.

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Das Gespräch fand mit dem damaligen Oberbürgermeister Wolfgang Berghofer statt. Dessen Ergebnis wurde am 9. Oktober 1989 in vier großen Kirchen der Stadt verkündet. Der Andrang war so groß, dass die Informationsveranstaltungen jeweils wiederholt werden mussten.

Die "Gruppe der 20" war die erste demokratisch legitimierte Vertretung und verkörpert den Beginn der friedlichen Revolution in Dresden.

Der Verzicht auf Waffengewalt und die Gesprächsbereitschaft von Vertretern der Staatsmacht mit dem protestierenden Volk bilden zusammen ein starkes Signal, das von Dresden die gesamte DDR erreichte.

Die "Gruppe der 20" prägte in der Folgezeit maßgeblich die politische Entwicklung der Stadt Dresden und ist für die Geschichte der friedlichen Revolution sehr bedeutend.

Titelfoto: unsplash/Dominik Ferl

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