Heute vor 62 Jahren: Ein Atomdeal gegen die Angst
Es war ein wichtiger Schritt im Kalten Krieg: Heute vor 62 Jahren, am 10. Oktober trat das Moskauer Atomteststoppabkommen in Kraft - ein Signal gegen die Angst vor Atomkrieg und steigende Strahlenbelastung.

Das Moskauer Atomteststoppabkommen (auch Vertrag über das Verbot von Kernwaffenversuchen in der Atmosphäre, im Weltraum und unter Wasser genannt, oder kurz: LTBT) zeigte, dass selbst verfeindete Supermächte im Kalten Krieg zu Kompromissen fähig waren.
Die USA, die Sowjetunion und Großbritannien verpflichteten sich darin, keine Atomwaffen mehr in der Atmosphäre, im Weltraum oder unter Wasser zu testen.
Lediglich Tests tief unter der Erde blieben erlaubt.
In den 1950er- und frühen 1960er Jahren führten Atomtests zu massiver Strahlenbelastung sowie steigender Angst vor einem globalen Atomkrieg.
Zwei wichtige Atommächte unterzeichneten den Vertrag allerdings nicht: Frankreich und die Volksrepublik China.
Beide führten noch jahrzehntelang Atomtests durch - oft in der Atmosphäre. Damit blieb der Vertrag unvollständig.
Das Abkommen diente als Versuch, das atomare Wettrüsten einzudämmen oder zumindest einen ersten Schritt Richtung Abrüstung zu gehen. Die Mächte hielten sich zwar an den Vertrag, rüsteten jedoch vorerst weiter auf.
Erst mit späteren Verträgen kam dann echte Bewegung im Sinne der Abrüstung ins Spiel:
- 1968: Atomwaffensperrvertrag (NPT) - verhinderte die Weiterverbreitung von Atomwaffen und legte Abrüstungsziele fest.
- 1996: Umfassender Teststoppvertrag (CTBT) - sollte alle Tests verbieten, trat aber bis heute nicht in Kraft.
Ein kleiner, aber wichtiger Schritt
Heute vor 62 Jahren begann mit dem Moskauer Atomteststoppabkommen ein vorsichtiger Weg Richtung Rüstungskontrolle - ein erstes Signal, dass die Welt dem atomaren Wahnsinn Grenzen setzen sollte.
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