Leipzig - In Leipzig ist einem gefährlichen Straftäter die Flucht aus der Psychiatrie gelungen. Die Polizei sucht öffentlich nach Toufik H. (34). Die Ermittler befürchten, dass er seiner Ex-Freundin etwas antun und das gemeinsame Kind entführen will.
Es ist eine Flucht-Geschichte, die fassungslos macht. Am Reformationstag hatte der im Juni 2023 wegen gefährlicher Körperverletzung zu acht Jahren Haft verurteilte H. auf dem Gelände der Klinik für Forensische Psychiatrie in Leipzig-Dösen nach dem Sport einen Gebäudewechsel ausgenutzt, um zu verschwinden.
Vom Aufsichtspersonal zunächst unbemerkt kletterte er über einen Sicherungskasten auf einen Zaun, balancierte eine Mauer entlang und sprang dann von einem Stahlträger in die Freiheit.
Dabei löste der Algerier Alarm aus - allerdings Einbruchsalarm. Wie TAG24 aus der Klinik erfuhr, suchte der Sicherheitsdienst zunächst nach einem Einbrecher im Objekt.
Erst gegen 12.30 Uhr wurde der Aufsicht klar, dass es keinen Einbruch, sondern einen Ausbruch gab.
Ist der Straftäter nach Berlin geflohen?
Seither suchen Polizeibehörden in ganz Deutschland nach H. Es wird befürchtet, dass er eine nach seiner Verurteilung ausgesprochene Drohung wahrmachen, sich an seiner deutschen Ex-Freundin (21) rächen und die gemeinsame Tochter (4) entführen könnte.
Laut gerichtlicher Feststellung hatte er die Frau im Sommer 2022 in Leipzig angegriffen, weil er die Trennung nicht akzeptierte. Als ihr neuer Freund schützend eingreifen wollte, wurde er von H. niedergestochen.
Wegen seiner Suchterkrankung wurde der verurteilte Nordafrikaner vom Gericht zunächst in eine Entziehungsanstalt eingewiesen, aus der er nun floh.
Nach Angaben der Polizei könnte sich der Ausbrecher auch im Raum Berlin aufhalten. Da von dem Gewalttäter eine Gefahr ausgeht, sollten Zeugen bei Sichtung nicht selbst handeln, sondern sofort den Notruf wählen.
Die komplette Fahndung samt Foto des Geflohenen findet Ihr auf der Internetseite der Polizei Sachsen.