Juwelen-Raub im Grünen Gewölbe: Ermittlungen gegen vier Wachleute eingestellt
Dresden - In zwei Wochen jährt sich der Millionen-Raub im Historischen Grünen Gewölbe zum dritten Mal. Im Zusammenhang mit dem Einbruch hat die Staatsanwaltschaft Dresden nun die Ermittlungen gegen vier Wachleute eingestellt. Die Männer wurden wegen möglicher Beihilfe zum schweren Bandendiebstahl verdächtigt.
Gegenstand der Untersuchungen waren auch Handlungen im Vorfeld des Einbruchs in die sächsische Schatzkammer im Residenzschloss, in der wertvollste Kunstwerke und Diamanten ausgestellt werden.
Bei den umfangreichen Ermittlungen ging es unter anderem um eine mögliche Übergabe von sicherheitsrelevanten Unterlagen an die Täter. Außerdem um das Nicht-Scharfschalten eines bestimmten Alarmsensors. Darüber hinaus bestand teils auch der Vorwurf, dass die beschuldigten Wachleute nicht adäquat reagiert und den Diebstahl nicht verhindert hätten.
Abschließend konnte kein hinreichender Tatverdacht gegen alle vier Beschuldigten begründet werden. Aus diesem Grund hat die Staatsanwaltschaft Dresden die Ermittlungsverfahren gemäß Paragraf 170 Abs. 2 Strafprozessordnung eingestellt.
Weder die Übergabe von Unterlagen noch persönliche Kontakte zwischen den für die Sicherheit zuständigen Männern und den sechs Angeklagten, die allesamt aus dem arabischstämmigen Remmo-Clan stammen, konnten nachgewiesen werden.
Ebenso wenig wurden bei Durchsuchungsmaßnahmen relevante Gegenstände in Bezug auf den Einbruch in das Grüne Gewölbe gefunden. Anderweitige Hinweise auf zielgerichtete Unterstützungshandlungen haben sich im Rahmen der umfassenden Aufklärung des Sachverhalts nicht ergeben.
Prozess gegen sechs Beschuldigte des Remmo-Clans
Am 25. November 2019 kam es in den frühen Morgenstunden zum Einbruch in das weltberühmte Grüne Gewölbe. Vermutlich gelangten die Diebe damals gegen 5 Uhr durch ein Fenster in das Schloss.
Zuvor hatten sie die Stromversorgung mit einem Brand an einem Stromverteiler am Terrassenufer lahmgelegt.
Innerhalb weniger Minuten schlugen die Täter mit einer Axt Löcher in eine Vitrine und rissen 21 Schmuckstücke heraus.
Laut Anklage erbeuteten die Beschuldigten über 4300 Diamanten und Brillanten im Gesamtversicherungswert von mindestens 113,9 Millionen Euro. Der verursachte Sachschaden liege bei rund einer Million Euro.
Seit 28. Januar wird am Landgericht Dresden gegen sechs Beschuldigte aus dem Berliner Clan-Milieu verhandelt. Die Beute ist bis heute verschwunden.
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