Prozess: Bundeswehr-Arzt verliert Zulassung und behandelt einfach weiter

Düsseldorf – Das Düsseldorfer Landgericht beschäftigt sich am Freitag (09.45 Uhr) mit dem Fall eines Arztes (35), der ohne Zulassung im Düsseldorfer Sanitätsversorgungszentrum der Bundeswehr knapp 400 Patienten behandelt haben soll. Es droht ein Mammutprozess.

Ein Bundeswehr-Arzt soll ohne Zulassung fast 400 Patienten behandelt haben. (Symbolbild)
Ein Bundeswehr-Arzt soll ohne Zulassung fast 400 Patienten behandelt haben. (Symbolbild)  © 123rf/Alexander Bauer

Die Zulassung war dem Mediziner 2016 trotz bestandener Prüfungen wegen eines Strafverfahrens verweigert worden.

Sie wurde trotz eines Freispruch – bis heute – wegen des laufenden Verfahrens nicht erteilt.

Dem Neusser war Brandstiftung vorgeworfen worden. Ein halbes Jahr lang habe der Mediziner ohne Approbation dennoch 397 Bundeswehrangehörige behandelt, so der Staatsanwalt – das sei ein strafbarer Verstoß gegen das Heilpraktikergesetz.

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Der Mediziner hat einen Strafbefehl über 40.000 Euro nicht akzeptiert. Daher der Prozess. Der Fall war im letzten September schon einmal anverhandelt worden.

Damals hatte der Richter deutlich gemacht, dass ein Mammutprozess drohe.

Um die Schuldfrage zu klären, müsse laut Richter jeder einzelne Behandlungsfall aufgeklärt und jeder der 397 Patienten angehört werden.

Titelfoto: 123rf/Alexander Bauer

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