Feuerwehr-Chef als Sextäter zu langer Haftstrafe verurteilt
Leipzig - Jetzt muss er für längere Zeit hinter Gitter: Der ehemalige Feuerwehr-Chef der Stadt Trebsen, Marcel K. (39), ist wegen schweren sexuellen Missbrauchs von Kindern zu fünf Jahren und acht Monaten Gefängnis verurteilt worden. Er hatte sich an Kindern der Jugendfeuerwehr vergangen.
Die Verhandlung am Landgericht Leipzig blieb der Öffentlichkeit zum größten Teil verborgen, da der Angeklagte sein Sexualleben nicht "breitgewalzt" haben wollte und erfolgreich die Presse ausschließen ließ.
Doch vor Aufdeckung seiner Machenschaften schützte das den Triebtäter nicht.
In 18 Fällen sahen es die Richter als erwiesen an, dass der einstige Feuerwehrchef spätestens ab 2017 seine Machtstellung ausnutzte und zwei Jungen der Nachwuchswehr, die damals noch im Grundschulalter waren, sexuell missbrauchte.
In vier Fällen ging das Gericht sogar von schwerem Missbrauch aus, da Marcel K. mit seinen Fingern in die Körper der Opfer eingedrungen war und einen der Jungen sogar anal vergewaltigte.
Opfer waren Kinder befreundeter Kameraden
Besonders verwerflich: Bei den Missbrauchsopfern handelte es sich um die Kinder von befreundeten Feuerwehr-Kameraden, die von dem perversen Treiben, das auch im Keller der Feuerwache stattfand, nichts wussten.
Als die Sache 2022 aufflog, weil sich einer der Jungen im Sexualkundeunterricht seiner Lehrerin anvertraute, verließ der kinderlose und ledige Marcel K. fluchtartig die Feuerwehr.
Trotz der mehrjährigen Haftstrafe verließ der verurteilte Sexualstraftäter das Gericht nach dem Urteil wieder als freier Mann. Der Haftbefehl bleibt vorerst außer Vollzug gesetzt.
Ob der tief gefallene Feuerwehrmann in Revision geht, blieb bis zum heutigen Mittwoch unklar. Die Staatsanwaltschaft hatte übrigens sieben Jahre und drei Monate Haft gefordert.
Titelfoto: Montage: Frank Schmidt + Silvio Bürger