Lebenslänglich-Urteil im Mordkomplott von Großenhain: Gericht lehnt Revisionen ab!

Leipzig/Dresden/Großenhain - Es bleibt dabei: Die "Schwarze Witwe" und ihre Helfer müssen für den Rest ihres Lebens ins Gefängnis! Nachdem das Landgericht Dresden im Fall des grausamen Mordkomplotts von Großenhain vier Angeklagte zu lebenslanger Haft verurteilt hatte, bestätigte nun auch der Bundesgerichtshof noch einmal die Rechtskräftigkeit des Urteils.

Stephanie W. (34, r.) verdeckt ihr Gesicht bei der Verhandlung im Dresdner Landgericht. Sie und ihre drei Helfer müssen lebenslang ins Gefängnis.
Stephanie W. (34, r.) verdeckt ihr Gesicht bei der Verhandlung im Dresdner Landgericht. Sie und ihre drei Helfer müssen lebenslang ins Gefängnis.  © Steffen Füssel

Am 9. Februar 2022 wurden Stephanie W. (34), ihr Geliebter Stefan B. (31) sowie das Pärchen Anke F. (53) und Andreas R. (53) allesamt wegen Mordes an Dirk W. (†37) zu lebenslangen Freiheitsstrafen verurteilt. Danach legten sie Revision ein - allerdings ohne Erfolg, wie sich nun herausstellte.

Denn laut einer aktuellen Mitteilung des Bundesgerichtshofs hat der in Leipzig ansässige 5. Strafsenat die Revisionen am 31. Januar 2023 verworfen. Es habe "keinen Rechtsfehler" zum Nachteil der Angeklagten gegeben, heißt es.

"Auch die umfangreich erhobenen Verfahrensbeanstandungen von drei der vier Angeklagten sind ohne Erfolg geblieben. Das Urteil des Landgerichts Dresden ist damit rechtskräftig", so der Bundesgerichtshof.

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Für Stephanie W., die Ehefrau und gleichzeitig die verurteilte Mörderin ihres Mannes Dirk W., sowie für ihre drei Komplizen heißt es deshalb nun endgültig: lebenslang Gefängnis!

Was war im Mordkomplott von Großenhain passiert?

Das Opfer des Mordkomplotts: Dirk W. (†37) wurde von seiner eigenen Frau und deren Komplizen umgebracht.
Das Opfer des Mordkomplotts: Dirk W. (†37) wurde von seiner eigenen Frau und deren Komplizen umgebracht.  © privat

Zum Hintergrund der Tat: Stephanie und Dirk W. waren verheiratet, allerdings erwartete die heute 34-Jährige von einem anderen Mann Zwillinge.

Also beschloss sie, ihren Ehemann zu töten. Denn erstens sollte er nicht rechtlich zum Vater ihrer Kinder werden und zweitens wollte sie das Geld aus der Sterbegeldversicherung ihres Gatten kassieren.

Gemeinsam mit ihrem Geliebten Stefan B. und dem befreundeten Paar Anke F. und Andreas R. lockte Stephanie W. ihren Mann am 13. Juni 2020 auf einen Platz in Großenhain (Landkreis Meißen). Dort schnappten sie Dirk W., drängten ihn in ein Auto und fuhren ihn in ein abgelegenes Waldstück.

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Dort verprügelten die beiden männlichen Täter das Opfer mit ihren Fäusten sowie mit einem Baseballschläger, der irgendwann durch die Wucht der Schläge zerbrach. Dann ließen die Übeltäter den schwer verletzten Mann zurück, um später mehrfach zurückzukehren und ihn weiter zu quälen. Unter anderem ließen sie auch noch schwere Steine auf seinen Kopf fallen.

Letzten Endes starb der damals 37-Jährige an seinen Verletzungen, seine Leiche wurde knapp eine Woche später, am 19. Juni 2020, von der Polizei in einem Straßengraben entdeckt.

Titelfoto: Steffen Füssel

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