Von Andreas Hummel
Leipzig - Rund eineinhalb Jahre nach dem Doppelmord an den Eltern einer damals 16-Jährigen in Leipzig-Paunsdorf ist das Urteil gegen das Mädchen und ihren gleichaltrigen Freund jetzt für rechtskräftig erklärt worden.
Der 5. Strafsenat des Bundesgerichtshofs verwarf die Revision der beiden zur Tatzeit 16-Jährigen. Die Überprüfung des Urteils habe keinen Rechtsfehler zu ihrem Nachteil ergeben, erklärte das Gericht.
Das Landgericht Leipzig hatte den Fall unter Ausschluss der Öffentlichkeit nach Jugendstrafrecht verhandelt.
Im Ergebnis wurden Ende November Jugendstrafen von zehn gegen den Jungen sowie sechseinhalb Jahren gegen das Mädchen verhängt.
Verurteilt wurden die Teenager den Angaben nach wegen zweifachen Mordes, versuchten Mordes, besonders schwerer Brandstiftung sowie versuchter gefährlicher Körperverletzung in 14 Fällen.
16-Jähriger legte Feuer, um Mord zu verschleiern
Nach einem Brand in einer Wohnung im Stadtteil Paunsdorf waren im Februar 2024 zwei Tote und ein Schwerverletzer entdeckt worden. Im Laufe der Ermittlungen hatte sich der Verdacht eines Tötungsdelikts ergeben.
Den Angaben zufolge war der Angeklagte in die Wohnung der Familie seiner Komplizin eingedrungen und hatte dort mit ihrer Billigung die Mutter Claudia E. (†41) und deren Lebensgefährten Daniel von P. (†43) mit einem Messer getötet. Auch den Bruder der Mitangeklagten habe er attackiert.
Anschließend habe er Feuer gelegt, um die Gewalttat zu verdecken. Die Komplizin wurde als Mittäterin verurteilt.