Vor Anschlag-Prozess: Diese Probleme gibt es im Interims-Gerichtsgebäude

Von Dörthe Hein

Magdeburg - Vor dem Prozessauftakt um den Anschlag auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt sind im neu errichteten Interims-Gerichtsgebäude die praktischen Abläufe geprobt worden.

In dem Interims-Gerichtsgebäude für den Prozess um den Magdeburg-Anschlag wurden Abläufe geprobt.
In dem Interims-Gerichtsgebäude für den Prozess um den Magdeburg-Anschlag wurden Abläufe geprobt.  © Klaus-Dietmar Gabbert/dpa

Mehrere Hundert Freiwillige aus Behörden, Ministerien, Justiz und Polizei hätten etwa an Einlasskontrollen teilgenommen und im Saal Platz genommen, sagte Gerichtssprecher Christian Löffler im Anschluss an die Simulation am Donnerstag.

Es sei die Akustik getestet worden und auch die Vielzahl von Monitoren, über die Bilder der jeweils sprechenden Prozessbeteiligten innerhalb des riesigen Saals übertragen werden.

Kurz vor Weihnachten war der 50 Jahre alte Täter mit einem Mietwagen über den Magdeburger Weihnachtsmarkt gerast. Er tötete dabei einen Neunjährigen sowie fünf Frauen und verletzte weit über 300 weitere Menschen. Viele von ihnen werden als Nebenkläger am Prozess teilnehmen.

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"Nachjustiert werden muss bei den Einlasskontrollen", sagte der Gerichtssprecher. Sie hätten viel Zeit in Anspruch genommen.

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Mehrere Hundert Freiwillige halfen bei der Probe am Donnerstag.
Mehrere Hundert Freiwillige halfen bei der Probe am Donnerstag.  © Klaus-Dietmar Gabbert/dpa

Löffler riet mit Blick auf den Prozessauftakt, dessen Termin noch nicht feststeht, rechtzeitig zu kommen und viel Zeit einzuplanen. Wichtig sei auch, nur notwendige Dinge mitzubringen.

Auch die Frage um die Anzahl der verfügbaren Parkplätze müsse noch geklärt werden.

Damit alle Betroffenen - soweit sie möchten - am Prozess teilnehmen können, wurde das Interims-Gerichtsgebäude errichtet.

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Die Dimensionen sind enorm: Allein der Verhandlungssaal ist 65 Meter lang und 30 Meter breit, er bietet etwa 450 Nebenklägern und ihren Rechtsbeiständen Platz. Alle bestehenden Gerichtssäle im Land hätten nach Angaben des Justizministeriums nicht ausgereicht.

Es handele sich um eines der größten Strafverfahren in der Nachkriegsgeschichte, das besondere Anforderungen an Raum, Organisation und Sicherheit stelle.

Titelfoto: Klaus-Dietmar Gabbert/dpa

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