Kezhia H. (†19) brutal ermordet: Urteil gegen Freund Tino B. (43) ist gefallen!

Stendal - Im Prozess um einen 43-jährigen Mann, der seine damals 19-jährige Freundin brutal ermordet haben soll, ist am heutigen Montag das Urteil gefallen. Tino B. erwartet nun ein Leben hinter Gittern.

Der 43-jährige Tino B. wurde wegen des Mordes an Kezhia H. (†19) zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt.
Der 43-jährige Tino B. wurde wegen des Mordes an Kezhia H. (†19) zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt.  © Matthias Bein/dpa

Richter Ulrich Galler verlas das Urteil: Tino B. erhält eine lebenslängliche Freiheitsstrafe für den heimtückischen Mord an Kezhia H. Somit verbringt er die nächsten 15 Jahre hinter Gittern.

Zudem muss der Verurteilte nun 40.000 Euro an Kezhias Familie, sowie 6000 Euro für ihre Beisetzung zahlen.

Der Angeklagte hatte im Oktober ein Geständnis abgelegt. Demnach soll das 19-jährige Opfer ihn am 4. März 2023 mit einem Obstmesser zum Sex genötigt haben. Er hätte Kezhia dann überwältigt und sie anschließend mit 32 Messerstichen getötet.

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Im Landgericht Stendal sollten am Morgen zunächst die Plädoyers verlesen werden. Allerdings musste die Verhandlung für eine Stunde unterbrochen werden, da die Strafverteidigung des Angeklagten einen Befangenheitsantrag gegen den Richter gestellt hatte.

Schließlich plädierten sowohl die Staatsanwaltschaft als auch der Nebenklagevertreter Holger Stahlknecht für eine lebenslange Freiheitsstrafe wegen Mordes. Die Tat sei durchdacht gewesen und nicht impulsiv geschehen.

Stahlknecht verlangte zudem Hinterbliebenengeld und die Erstattung der Kosten für Kezhias Beisetzung.

Kezhia H. (†19) mit 32 Messerstichen getötet: Die grausame Tat des Tino B.

Die damals 19-Jährige war am 4. März 2023 brutal erstochen worden.
Die damals 19-Jährige war am 4. März 2023 brutal erstochen worden.  © Polizeirevier Altmarkkreis Salzwedel

B.'s Verteidigung plädierte auf Totschlag im Affekt.

In ihrem Plädoyer wurde dem Opfer schockierenderweise eine Mitschuld an der Tat gegeben. Immerhin soll sie ihn, laut Aussagen des Angeklagten, zum Sex gezwungen und bedroht haben, wodurch der 43-Jährige "getriggert" wurde.

Vor der Urteilsverkündung hatte sich der Angeklagte das erste Mal selbst zu Wort gemeldet - seine Tat tue ihm unglaublich leid, erklärte er, er will in Panik gehandelt haben.

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Am 4. März hatte der verheiratete Mann Kezhia, mit der er eine Affäre hatte, selbstständig bei der Polizei als vermisst gemeldet.

Was damals noch niemand wusste: Zu diesem Zeitpunkt hatte er die junge Frau aus Klötze (Sachsen-Anhalt) bereits mit einem Messer ermordet, ihre Leiche verbrannt und sie schließlich in einer Kiesgrube in Niedersachsen verscharrt.

Die Leiche wurde nach intensiven Suchmaßnahmen erst Wochen später entdeckt. Tino B. war noch am selben Tag festgenommen worden, sein Prozess begann am 19. September.

Titelfoto: Matthias Bein/dpa

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