Prozessauftakt in Zwickau: Vertickte Limbacher Dealer Drogen sogar an die Tochter?

Zwickau - Er verkaufte aus seiner Wohnung in Limbach-Oberfrohna (Landkreis Zwickau) im großen Stil Drogen an Abnehmer - sogar seine eigene Tochter (damals 17) soll von dem Stoff probiert haben. Seit Donnerstag steht Olaf K. (58) deswegen vor dem Zwickauer Landgericht.

Dealer Olaf K. (58, r.) zeigte sich überwiegend geständig.
Dealer Olaf K. (58, r.) zeigte sich überwiegend geständig.  © Sven Gleisberg

"20 Jahre habe ich damit nichts mehr zu tun gehabt - und habe es gepackt", erzählte Olaf K. beim Prozessauftakt am Donnerstag.

Als er jedoch auf einer Party einen Mann kennenlernte und dieser ihn fragte, ob er Stoff verkaufen wolle, witterte der arbeitslose Maler das große Geschäft - und geriet abermals auf die schiefe Bahn.

An drei Abnehmer verkaufte Olaf Crystal, immer in kleinen Mengen. So vertickte er an eine Frau insgesamt 35 Gramm Crystal im Wert von 2450 Euro.

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Auch zwei weitere Abhängige wurden damit beliefert, ein vierter mit Cannabis und Haschisch.

Seiner eigenen Tochter soll der Angeklagte Cannabis überlassen haben. (Symbolfoto)
Seiner eigenen Tochter soll der Angeklagte Cannabis überlassen haben. (Symbolfoto)  © 123RF

Der Verkauf der Drogen erfolgte in der Wohnung und im Stadtgebiet

In Limbach-Oberfrohna brachte K. die Drogen in Umlauf.
In Limbach-Oberfrohna brachte K. die Drogen in Umlauf.  © Sven Gleisberg

Über Kanäle wie Facebook und WhatsApp wurde sich abgesprochen, der Verkauf selbst erfolgte in der Wohnung des Mannes in Limbach-Oberfrohna oder im Stadtgebiet.

Der Dealer zeigte sich am Donnerstag geständig - verneinte jedoch den Anklagepunkt, dass er seiner Tochter Cannabis überlassen haben soll. Begründung: Das Konsumentenzimmer innerhalb der Wohnung soll er immer abgeschlossen haben, damit der Teenager nicht herankäme.

Letztlich flog Olaf K. auf, weil seine Party-Bekanntschaft ihn bei der Polizei verpfiff.

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Während des Prozesses soll es auch darum gehen, wie viele Chats der Angeklagte mit potenziellen Drogenkonsumenten hatte. Ein Polizist gab an, dass es zehn Teilnehmer seien. Ein Kollege stellte sogar 20 bis 30 fest.

Am 18. Juni geht es weiter.

Titelfoto: Sven Gleisberg

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