Staatsanwaltschaft sicher: Sachse wollte sich und seine drei Kinder töten

Zwickau - Es war ein monströser Plan: André W. (44) soll im November 2024 versucht haben, sich und seine drei Söhne (4, 6, 9) zu töten.

André W. (44, r.) steht wegen dreifachen Mordversuchs vor Gericht.
André W. (44, r.) steht wegen dreifachen Mordversuchs vor Gericht.  © Sven Gleisberg

Die Familie sollte laut Staatsanwaltschaft mit Auspuffgasen vergiftet werden. Die Kinder überlebten zum Glück - ihr Vater steht seit Montag wegen versuchten Mordes vor Gericht.

Das Motiv für die Tat: "Der 44-jährige Angeklagte soll sich am 25. November 2024 entschlossen haben, sich und seine Kinder zu töten, um so seine Ehefrau zu bestrafen, welche sich von ihm trennen wollte", so das Zwickauer Landgericht.

Laut Staatsanwaltschaft fasste der Systemtechniker hierfür einen perfiden Plan. Der Vater soll laut Anklage einen Staubsauger-Schlauch an den Auspuff seines VW-Busses angebracht haben, um so Kohlenmonoxid in das Fahrzeuginnere zu leiten.

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"Um die Kinder vom Tatgeschehen abzulenken, gab er jedem ein Tablet mit dem Hinweis in die Hand, dass sie so lange schauen durften, wie sie wollten", so Staatsanwältin Barbara Gremm (61).

Die Tat geschah im Zwickauer Ortsteil Oberrothenbach.
Die Tat geschah im Zwickauer Ortsteil Oberrothenbach.  © Sven Gleisberg

Der Angeklagte stand unter Alkoholeinfluss

Der Familienvater soll einen Staubsaugerschlauch an den Auspuff angebracht und Gas ins Auto geleitet haben. (Symbolfoto)
Der Familienvater soll einen Staubsaugerschlauch an den Auspuff angebracht und Gas ins Auto geleitet haben. (Symbolfoto)  © Jan Woitas / dpa-Zentralbild / dpa

Nach knapp 30 Minuten wurde eine Nachbarin auf den laufenden Motor aufmerksam. Mithilfe weiterer Nachbarn konnte sie die Tat beenden - wobei der Vater erheblichen Widerstand geleistet haben soll.

Zudem rettete wohl auch der Dilettantismus des Angeklagten die Kinder, denn die Lüftung des Fahrzeugs war aktiviert. Ebenso war die Hecktür, durch die der Schlauch ging, halb geöffnet. Die Kinder erlitten zum Glück nur ein leichtes Kratzen im Hals.

André W. zog es am Montag vor, zu schweigen.

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Zur Tatzeit wurde bei ihm ein Alkoholwert von 1,86 Promille festgestellt.

Für den Prozess sind noch vier Verhandlungstage angesetzt. Am 29. September geht es weiter.

Titelfoto: Bildmontage: Sven Gleisberg, Jan Woitas / dpa-Zentralbild / dpa

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