Wer hat den kleinen Fabian (†8) getötet? Stimmung in Güstrow ist angespannt
Von Iris Leithold und Carola Große-Wilde
Güstrow - Ungewissheit und Trauer in Güstrow südlich von Rostock: Neun Tage nach dem Verschwinden des kleinen Fabian, dessen Leiche am vergangenen Dienstag gefunden wurde, ist immer noch unklar, wer das Kind getötet hat. Der Achtjährige, der unweit von Güstrow an einem Tümpel entdeckt wurde, wies Anzeichen von Gewalt auf.

Bei einem Familiengottesdienst gedachten am Sonntag in der Pfarrkirche von Güstrow rund 100 Menschen des Grundschülers.
"Ich habe so viele Fragen und doch so wenig Antworten", sagte Vikar Tim Trabe in seiner Predigt. Worte, die zu den derzeitigen Ermittlungen passen und vielen aus der Seele sprechen dürften.
Bürgermeister Sascha Zimmermann (50, FDP) sagte der Deutschen Presse-Agentur, die Stimmung in Güstrow sei angespannt.
Alle hofften, dass die Ermittlungen von Polizei und Staatsanwaltschaft schnell zum Erfolg führen, damit klar werde, was passiert ist und ob eine Gefahr für die Stadtgesellschaft bestehe. "Manche sagen, sie trauen sich nicht mehr, ihre Kinder alleine aus dem Haus zu lassen."
Anteilnahme nach Tod von kleinem Fabian in Güstrow ist riesig

Die Ermittler arbeiteten nach Angaben der Staatsanwaltschaft auch am Wochenende weiter. Aus jedem Ermittlungsschritt ergäben sich neue Ansätze, die weiterverfolgt würden. Auch Hinweise aus der Bevölkerung würden abgearbeitet, sobald dafür wieder Luft sei.
Doch auch am Sonntagnachmittag sagte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft Rostock auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur, es gebe bisher keine Festnahme. Weitere Angaben machte sie nicht.
Vor der Güstrower Pfarrkirche wächst derweil das Meer an Kerzen für Fabian. Drinnen sagt Vikar Trabe: "Hier erinnern wir uns daran, dass wir nicht allein durch die Dunkelheit unserer Trauer gehen müssen."
Und weiter: "Wir halten fest daran, dass Gemeinschaft uns trägt, wenn die Sorgen unerträglich werden, und dass das Licht stärker ist als Angst." Einen Termin für die Beerdigung von Fabian gibt es dem Bürgermeister zufolge bisher nicht.
Titelfoto: Stefan Sauer/dpa